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1. Nationale Erdkunde - S. 295

1911 - Straßburg i.E. : Bull
2. Deutsch-Afrika. 295 Wir sind auf einer Baumwollpflanzung. Wie rastlos auch der Dampfpflug arbeitet, er hat eine lange Tätigkeit vor sich, denn hier dehnen sich auch die Besitzungen eines Einzelnen oder einer Gesellschaft ins Riesenmäßige. Zehntausende von ha bilden da eine einzige Besitzung, eine einzige Baumwollpflanzung, so bei Saadani, nördlich von Bagamoyo, am Rufiji, in der Nähe von Lindl, der Bahn Daresfalam — Mrogoro— Kilossa entlang und endlich in der Nähe des Victoria-Sees. And indem wir die weiten Ländereien durchstreifen, drängt sich uns die Überzeugung auf: Äier lebt der Wille, Neues aus diesem unberührten Boden zu zaubern, der Wille zu schaffen, die Schätze des Landes zu heben. Wir denken mit etwas leichterem Kerzen unserer Baumwollnot und sehen das erste zarte Morgenrot einer günstigeren Versorgung unseres Vaterlandes mit dem uns so unentbehrlichen Erzeugnis aufdämmern. Lassen wir aber diese von deutschem Kapital geschaffenen Pflan- zungen hinter uns, so betreten wir, am Rufiji besonders, kleinere, bescheidenere, oft noch mit nicht ganz zureichenden Mitteln bearbeitete Baumwollfelder, die der Eingeborenen. Aber auch an ihnen ist die Herrschaft der Deutschen in Ostafrika nicht spurlos vorübergegangen. Schon gewöhnen sich die Neger mehr und mehr an den ihnen früher unbekannten Pflug, und wenn wir hinaufsteigen nach Amani, so sinden wir hier die große Pflanzungsschule, die Versuche mit allen möglichen Anpflanzungen vornimmt, und die die schwarzen Ackerer mit guter und billiger Saat versorgt. Da und dort treffen wir wieder auf Maschinen, Entkernungsmaschinen, die auch die Vorsorge der Regierung oder des Kolonialwirtschaftlichen Komitees (einer Ge- fellschaft zur Erschließung unserer Kolonien) ins Land gebracht hat. Allenthalben ein fröhliches Aufblühen, Aussaat für die Zukunft! Daß wir so froher Zuversicht uns hingeben dürfen, mag ein sachverständiger Engländer uns bezeugen, der das Baumwollland unserer Kolonie als geradezu unübertrefflich nach Bodenbeschaffenheit, Lage und Witterungsverhält- nissen bezeichnet und als für den Anbau der höchst- wertigen Baumwolle, der ägyptischen, besonders geeignet erklärt hat. Schon kommen denn auch die ägyptischen Pflanzer und Händler und wollen hier Land erwerben, solange die Bodenpreise noch niedrig sind. Fragen wir aber nach dem Ertrage des Baumwolllandes, dann erfahren wir allerdings, daß unsere Tätigkeit hier noch jung und neu ist. 5000 Ballen (ä 500 Psd.) beträgt die Ernte von 1909.
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