Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Nationale Erdkunde - S. 297

1911 - Straßburg i.E. : Bull
2. Deutsch-Afrika. 297 zungen aufweist, nach dem Süden zu ziehen, nach Lindi und dessen Umgebung. An Bahnen besitzt aber O.-A. augenblicklich erst zwei Stümpfe, noch keine ausgebauten Linien. (Davon später.) Immer- hin dürfen wir uns des bisher Erreichten freuen. Kokospalmen in Oftafrika. Als wir uns im Dampfer der Küste näherten, sahen wir den weißen Sand und den üppigen Busch am Strande überweht von den langen Wedeln der Kokospalme. Nicht etwa weil der Wert dieser Palmen gering wäre, mußten sie hinter Baumwolle und Äanf zurücktreten. Fragen wir bei unserer Seifen- und Parfümerieindustrie und bei den Hausfrauen an, so er- sahren wir, daß „Palmin" eine große Rolle spielt, daß in jenen Industriezweigen Kopra, (der in Scheiben geschnittene, getrocknete Kern der Kokosnuß), vielfache Verwendung findet. In der Erzeugung von Kopra wahrt aber D. O.-A. unter unfern Kolonien den ersten Platz. Noch bleibt eine Steigerung der Kopraausfuhr zu erwarten. Die Palmen selbst haben es vor der Besetzung der Kolonie nicht gewagt, sich von der Küste zu entfernen, höchstens fanden sie sich noch auf der kleinen, übrigens der einzigen deutscheninselmafia. Seit- her aber sind sie im Innern längs der Bahnlinie Daressalam — Mrogoro — Kilossa aufgetreten, 300 km von der Küste entfernt. Etwa 5 Millionen Palmen zählt man in unserm O.-A., von deren Dasein wir zu Äause zwar noch nicht viel merken, weil die Bäume noch alle zu jung sind, noch nicht tragen. Die Eingeborenen machen es den Palmen schwer genug, empor- zukommen, und unsere Verwaltung muß einen harten Kampf für sie führen. Zur Gewinnung des Palmweins, der aus dem Safte der Palmen bereitet wird, verletzen die unüberlegten Schwarzen die kost- baren Bäume oft so, daß sie eingehen. Doch auch hier ist die Zukunft, auch hier ist Arbeit. Endlich müssen wir noch einer andern Pflanzung einen kurzen Besuch machen, derjenigen, an die sich früher die Äaupthoffnungen knüpften, den Kaffeepflanzungen im Norden von D. O.-A. Ein Reif ist auf jene Hoffnungen gefallen, seitdem der Preis für Kaffee herabging und den Anbau, besonders weil die Nordbahn noch nicht ausgebaut ist, nicht mehr so lohnend werden läßt. Doch schon hat der „Usambarakaffee" einen Namen bekommen. Er stammt aus der Nähe des Kilimandjaro, des höchsten Berges der Kolonie. Auch bei Bukoba, im Westen vom Victoria-See, haben die Ein- geborenen Kaffeepflanzungen angelegt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer