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1. Nationale Erdkunde - S. 303

1911 - Straßburg i.E. : Bull
2. Deutsch-Afrika. 303 Deutsch-Südwestafrika. Jedem deutschen Äerzen ist das die teuerste unter allen unfern Kolonien. Nicht, als ob sie wertvoller wäre als andere; der Krieg hat soviel zerstört, daß wieder von vorn begonnen werden mußte. Aber dieses Stück afrikanischer Erde hat das Blut unserer tapferen Reiter getrunken und wird uns daher immer kostbar bleiben. Ist dieser Boden des vergossenen Blutes wert? Reiten wir im Geiste mit unsern afrikanischen Äelden auf ihren Zügen durchs Land. Der erste Eindruck ist nicht gerade ver- lockend. Aussehen des Landes. In Swakopmund, wo wir ans Land steigen, gewahrt das Auge zunächst eine trostlose Sandwüste ohne jeglichen Baumwuchs. Im Vordergrunde stehen die weißen, niedrigen Ääuser von Swakopmund, im Hintergründe ragen einige Bergspitzen aus dem Sandmeer hervor. Äber dem Ganzen aber brütet die grelle, afrikanische Sonne. Nachdem der 50—100 km breite Wüstengürtel durchritten ist, steigt das Land langsam auf, bis sich vor unsern Blicken eine weite, endlos scheinende Ebene, die südafrikanische Steppe, ausdehnt. Be- deckt ist sie mit einen Meere wogenden, gelben Grases, sodaß man an unsere Getreidefelder im Sommer erinnert wird. Zu Stroh scheint das Gras ausgedörrt zu sein. Bricht man jedoch einen Äalm auf, so entdeckt man saftiges Mark darin. 5)ier und dort ragen aus der Grasebene vereinzelte Felskuppen oder ganze Felsgebirge von beträchtlicher Äöhe empor. Unsere tapferen Reiter haben sie ja kennen gelernt, diese nackten Felswände, wenn sie oft tagelang im glühenden Sonnenbrande, ohne Trunk, ohne Nahrung, oft ohne iöut, an die Felsen angeschmiegt, den Schwarzen gegenüber lagen, wo jede Bewegung den Tod durch die feindliche Kugel, das Ausharren aber gar vielen den Wahnsinn brachte. Wie redet ihr doch so laut, ihr toten Felsen, vom Äeldentume unserer Tapferen! — Gedankenvoll, schwermütig reiten wir weiter. Bald taucht „der Dornbusch" vor uns auf. Er durchsetzt ent- weder als einzelner Busch die weite Grassteppe oder schließt sich zu kleinen Wäldchen zusammen. Es ist eine Akazienart, knie- bis mannshoch, mit hakenförmig gekrümmten Dornen von der Länge eines kleinen Fingers. Äier sind unsere Reiter durchgekrochen, wenn
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