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1. Nationale Erdkunde - S. 312

1911 - Straßburg i.E. : Bull
312 V. Afrika. der in dieser Gegend oft niedergehenden Äagelschläge verlor ein deutscher Afrikaforscher auf dem Hochlande sechzehn seiner Leute — durch Erfrieren. — Malaria ist sozusagen gänzlich unbekannt. Äier sitzen auch Stämme von höherer Kultur, als man sie gemeinhin unter den Negern zu finden gewohnt ist, und was die Hauptsache ist: Diese Stämme im Hochlande sind sehr volkreich, so daß auch die Zahl der Arbeitskräfte eine günstige Entwickelung erwarten läßt. Zugleich harren die ausgedehnten Grasflächen in den kühlen Kochländern der Ausnützung durch Viehzucht. Die Tsetse kommt hier nicht vor. So scheinen alle Vorbedingungen gegeben, die das Hochland zum Schauplatze einer lebhaften Bewirtschaftung durch Eingeborene machen können. Doch scheint auch einer Besiedelung durch Weiße nichts im Wege zu stehen. Voraussetzung ist auch hier der Bahnbau. Mit sicherem Blick hat unsere Regierung gerade den Ausbau der Nordbahn zunächst angeordnet, die von Duala aus nach den Manengubabergen führt. Der Bahnbau hat mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen; gilt es doch, Höhenunterschiede von 1000 m zu überwinden. Wann diese Bahn die Baliländer erreichen oder gar in das Tiefland des Benue jenseits der Hoch- ebene hinabsteigen wird, läßt sich heute noch nicht sagen. Der Küstengürtel. Weniger wertvoll als die Hochebene ist das Küstengebiet. Der breite Lirwaldgürtel dieses Gebietes legt sich als gewaltige Scheidewand zwischen die Häsen der Küste und das Hochland (100 bis 200 km breit). Dieser Arwaldgürtel entspricht etwa der Namib in Südwestafrika. Auch der Arwald ist schwach bevölkert. Ohne Menschen ist eine Ausnützung des Bodens unmöglich. Weiße aber können hier nicht arbeiten. Es herrscht in diesen Gebieten zu allen Jahreszeiten eine wahre Treibhaushitze, die außerordentlich erschlaffend wirkt. Durch das Blättergewirr des Urwaldes dringt nur selten ein Sonnen- strahl. „And stiehlt sich einmal ein schwacher Lichtblick durch die Laubmassen, so erfaßt den Menschen, der tagelang da unten zwischen den gewaltigen Stämmen, dem Gestrüpp und Wurzelwerk, den mächtigen Fangarmen der Lianen mühsam seinen Weg verfolgt, die Sehnsucht, hinauf, hinaus zu gelangen, um nur wieder einmal die Sonne und den Himmel zu sehen". Wertlos ist darum auch dieser Lirwaldgürtel nicht. Dazu ist er
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