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1911 -
Straßburg i.E.
: Bull
- Autor: Hauptmann, Emil
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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V. Afrika.
der in dieser Gegend oft niedergehenden Äagelschläge verlor ein
deutscher Afrikaforscher auf dem Hochlande sechzehn seiner Leute —
durch Erfrieren. — Malaria ist sozusagen gänzlich unbekannt.
Äier sitzen auch Stämme von höherer Kultur, als man sie
gemeinhin unter den Negern zu finden gewohnt ist, und was die
Hauptsache ist: Diese Stämme im Hochlande sind sehr volkreich, so
daß auch die Zahl der Arbeitskräfte eine günstige Entwickelung
erwarten läßt. Zugleich harren die ausgedehnten Grasflächen in den
kühlen Kochländern der Ausnützung durch Viehzucht. Die Tsetse
kommt hier nicht vor.
So scheinen alle Vorbedingungen gegeben, die das Hochland
zum Schauplatze einer lebhaften Bewirtschaftung durch Eingeborene
machen können. Doch scheint auch einer Besiedelung durch Weiße
nichts im Wege zu stehen.
Voraussetzung ist auch hier der Bahnbau.
Mit sicherem Blick hat unsere Regierung gerade den Ausbau
der Nordbahn zunächst angeordnet, die von Duala aus nach den
Manengubabergen führt. Der Bahnbau hat mit großen
Schwierigkeiten zu kämpfen; gilt es doch, Höhenunterschiede von
1000 m zu überwinden. Wann diese Bahn die Baliländer
erreichen oder gar in das Tiefland des Benue jenseits der Hoch-
ebene hinabsteigen wird, läßt sich heute noch nicht sagen.
Der Küstengürtel. Weniger wertvoll als die Hochebene ist
das Küstengebiet. Der breite Lirwaldgürtel dieses Gebietes legt sich
als gewaltige Scheidewand zwischen die Häsen der Küste und das
Hochland (100 bis 200 km breit). Dieser Arwaldgürtel entspricht etwa
der Namib in Südwestafrika. Auch der Arwald ist schwach bevölkert.
Ohne Menschen ist eine Ausnützung des Bodens unmöglich. Weiße
aber können hier nicht arbeiten.
Es herrscht in diesen Gebieten zu allen Jahreszeiten eine
wahre Treibhaushitze, die außerordentlich erschlaffend wirkt. Durch
das Blättergewirr des Urwaldes dringt nur selten ein Sonnen-
strahl. „And stiehlt sich einmal ein schwacher Lichtblick durch
die Laubmassen, so erfaßt den Menschen, der tagelang da unten
zwischen den gewaltigen Stämmen, dem Gestrüpp und Wurzelwerk,
den mächtigen Fangarmen der Lianen mühsam seinen Weg verfolgt,
die Sehnsucht, hinauf, hinaus zu gelangen, um nur wieder einmal
die Sonne und den Himmel zu sehen".
Wertlos ist darum auch dieser Lirwaldgürtel nicht. Dazu ist er