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1. Nationale Erdkunde - S. 355

1911 - Straßburg i.E. : Bull
1. Das Festland mit Tasmania. 355 Daß dieser Äaß töricht und ungerecht ist, braucht nicht erst ge- sagt zu werden. Es liegt gar kein Grund dazu vor, im Gegenteil: Australien hat den Deutschen sehr viel zu verdanken. Das Deutschtum in Australien. Seit 1828 sind rund 63 000 Deutsche nach Australien ausgewandert. Bis in die jüngste Zeit hinein setzte sich diese Einwanderung sort. In den Iahren 1871 bis 1883 sind jährlich über 1000, im Jahre 1883 sogar stark über 2000 Deutsche nach Australien übergesiedelt. Viele von ihnen haben nach gewohnter deutscher Anart ihre Abstammung ver- leugnet; sie bemühen sich krampfhaft, Engländer zu scheinen und zu sein. Immerhin „darf die Zahl der Australier deutscher Abstam- mung und deutschen Denkens und Fühlens noch auf nahezu 106000 Seelen geschätzt werden." (Emil Jung.) Äber den Wert dieser deutschen Einwanderung belehren uns am besten einsichtige englische Australier. So lautet ein Arteil: „Die Deutschen sind die besten Ansiedler der Kolonie". Der erste Minister des Staates äußerte sich folgendermaßen: „Vom Einwanderungs- schiffe landen die Deutschen in ihren heimischen Trachten. Ein oder zwei Tage bleiben sie im Einwandererhause. Dann ver- schwinden sie plötzlich im Busch. (So heißt das fast undurchdring- liche Dickicht, gebildet von Gummibaum- und Akaziengestrüpp. Weite Strecken sind infolge der häusigen Wasserarmut mit Stachelschwein- gras bedeckt. Aus dichter Nasenwurzel starren nach allen Richtungen steife Borsten, die 1j3 bis 2 m hoch sind und Roß und Reiter nur unter den größten Beschwerden ihren Weg zurücklegen lassen.) Man hört und sieht lange nichts mehr von den Leuten, bis sie nach \ll2 bis 2 Iahren wieder aus der Bildsiäche erscheinen. And wie? Auf einem mit gut gehaltenen Pferden bespannten Wagen kommt der Mann mit Frau und Kindern nach der Stadt gefahren. Alle sind gut gekleidet, und auf allen Gesichtern spiegelt sich Befriedigung wieder über das Los, das sie gewählt haben." Ein anderer hoher Beamter sagte einst in einer Rede an die Deutschen: „Von den Afern der Oder und des Rheins kamen die sieißigen deutschen Pioniere, sie psianzten Reben und führten den Obst- und Gemüse- bau ein; sie schufen ein Paradies aus der Wildnis. Die Deutschen zähle ich zu den ruhigsten und wertvollsten Elementen unserer Be- völkerung, und ich schließe mich aus vollem Äerzen der Mahnung an: Bewahren Sie Ihre herrliche Sprache und Ihre Treue gegenüber dem deutschen Vaterlande, — das ehrt Sie und uns!" 23~
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