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1. Die Provinz Hannover - S. 51

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
51 und verbesserte „vor Ort" die Luft. Diese Maschinen werden auch im Rammelsberge angewendet. Die Lnft wird durch ein Rohr uach der Bohrmaschine gepumpt und setzt einen oder mehrere Bohrer in Bewegung. Dieselben stoßen mit großer Geschwindigkeit gegen den Felsen, und ein feiner Wasserstrahl spült das s. g. Bohrmehl sofort weg. Nachdem die Bohrlöcher mit Sprengladung versehen sind, werden dieselben durch die Zündschnur oder durch Glühen eines Drahtes mittelst einer Elektrisiermaschine entzündet. Die losgesprengten Stücke lverden ans kleinen Wagen hinausgeschafft und hier verlesen. Auch wir wenden dem Reiche Plutos deu Rückeu, kletteru eilte Anzahl Leitern hinauf, sind nach wenig Augenblicken oben und bewegen uns in den bekannten eigenen Anzügen. Unter dem Schuppen vor dem Berg- werke siud eine Anzahl Leute beschäftigt, die Erze vou dem schlechten Gesteine zu befreien. Das so gewonnene Erz wird nach Ocker zu den Hüttenwerken gefahren, wo dasselbe gereinigt wird. Das Bergwerk ist 986 vom Kaiser Otto I. angelegt. Ein Jäger desselben, Ramme, soll von Harzburg, wo der Kaiser residierte, die Gegend von Goslar durchstreift haben. Weil er sein Pferd nicht gebraucht, bindet er dasselbe an der Südseite des Berges sest und fand bei feiner Rückkehr, daß das Tier Silbererze losgescharrt hatte. Der Kaiser ließ durch Bergleute aus Franken die ersten Versuche machen, und da diese besonders gut aussielen, wurde weiter gebaut und immer mehr Bergleute kamen aus Franken herbei. Die Franken siedelten sich an der Westseite Goslars ans dem jetzt sogenannten Frankenberge an. Sie baneten eiue Kapelle, welche die Grüfte des Ramme und seiner Frau Gese deckte. Das Bergwerk war 36 Jahre betrieben, und der Gewinn wurde für die Kaiferbauteu in Goslar — Kaiserhaus und Marktkirche — wie auch für das Kloster Walkeuried verwendet. Im Jahre 1004 brach in Deutschland eine furchtbare Teuerung und Pest aus, welche bis 1008 dauerte. Die Bergleute des Rammels- berges wurden furchtbar getroffeu, die Franken flüchteten größtenteils, und das Bergwerk lag 10 Jahre still. Die Grubeu füllten sich mit Wasser oder stürzten ein. Am Hofe Heinrichs Ii. lebte der fränkische Ritter Karl Guudel; derselbe war im Bergbaue wohl erfahren und brachte 1016 mit Hülfe fränkischer Bergleute das Werk wieder zu reichen Erträgen. Gnndel starb aus Graut über den Tod seiner Gattin Sophie, welche an der Südseite des Rammelsberges infolge der Geburt eiues Zwillingspaares starb. Der Bergbau wurde bis 1080 uicht unterbrochen. Aber Heinrich Iv. schändete üc schöne fromme Frau seines Berghauptmanns von Scharzsels, und da diesem keine Geuugthuuug ward, zog er mit seinen Bergleuten davou, und die Bergwerke blieben abermals liegen. Später kehrten einige zurück und betrieben die Werke von neuem. Friedrich Ii. schenkte 1157 den vierten Teil der Auskünfte dem Kloster Walkenried, und von dieser Zeit an bieten die Brauuschweiger Fürsten alles ans, um Goslar und
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