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1. Die Provinz Hannover - S. 107

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
107 Hebungen dieses Zuges sind der Netteberg bei Söder und der Steinberg oberhalb Sibbesse, wo malerische Steinbrüche in die fast senkrecht stehenden Kalksteinwünde gebrochen sind. [6] Fleischhauer und Feise. 42. Die Kreuzotter. Diese gefährliche Schlange wohnt fast überall in Deutschland, wo sie gute Schlupfwinkel, genügende Nahrung und Sounenschein findet. In der Umgegend von Hildesheim und in den von hier an sich erbebenden Berggegenden ist sie ziemlich häusig. Sie lebt in Löchern, welche Mäuse und andere Tiere verlassen haben, und kommt bei warmem Sonnenschein hervor. Im Winter sind diese Ottern nur ermattet, nicht völlig erstarrt, kommen sogar in wärmeren Tagen aus ihrer Höhle hervor, und nur wenn der Frost sehr stark ist und bis in ihre Wohnungen dringt, erstarren sie gänzlich und leben nicht wieder auf. Die Farbe dieser Schlangen ist nach dem Alter verschieden; leichter erkennt man sie an einer auf dem Hinterkopfe beginnenden dunklen Zickzacklinie, die über den ganzen Rücken hin bis zur Schwanzspitze läuft und in deren Winkeln jederseits ein kleiner duukler Flecken ist. Beide Seiten des Unterkiefers und des Gaumens enthalten keine Zähne, aber nur an: Oberkiefer befindet sich rechts und links ein sehr beweglicher Knochen, auf dem ein sehr langer, sehr feiner Zahn steht, welcher der Giftzahn ist; daneben steht öfters noch ein zweiter und dahinter kleinere, welche später an seine Stelle rücken. Die Giftzähne find etwas nach hinten gebogen und mit einer häutigen Scheide umgeben, aus welcher die Spitze hervorragt. Bei geschlossenem Rachen liegen sie nach hinten, sobald aber das Tier den Rachen weit öffnet, um zu beißen, richten sich die Zähne, wie die Klinge eines Messers über ihrer Feder, nach vorn empor; dabei übt ihre Bewegung einen Druck auf eine Warze, das Giftbeutelchen, welches sich an der Wurzel des Zahnknochens befindet, und das ausgepreßte Gift läuft im Innern des Zahns durch eine bis zur Spitze gehende Röhre und ergießt sich in die Wunde, welche der Biß verursacht hat. Daher kommt es sehr darauf au, wie die Schlange gebissen hat, denn je tiefer die Zähne drangen, desto tiefer floß auch das Gift und konnte sich schnell und in gefährlicher Weise mit dem Blute vermischen, so daß der Gebissene zuweilen nach wenigen Stunden starb. Nach dem Bisse schwillt die Wunde augenblicklich auf und wird rot und blau. Das Aussaugen ist vergeblich, da, wie gesagt, das Gift zu tief fitzt, dagegen kostet es nicht viele Mühe, sie auszuschneiden, und wenn dies gründlich und schnell geschieht, so ist es stets von den besten Folgen. Sich in Gegenden, wo sich Kreuzottern aufhalten, in den Rasen zu lege» und zu schlafen oder barfuß zu gehen, ist stets gefährlich. [20] Ulrici.
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