Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Provinz Hannover - S. 125

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
125 Im 14. Jahrhundert, wo Alfeld bereits der Sitz eines Hildes- heimschen Archidiakonus war, wird der Ort schon Stadt genannt, wie ans einer Urkunde des Bischofs Heinrich von Hildesheim hervor- geht, mittelst welcher er 1355 die Kirche zu Alfeld dein Kloster Vetzingerode (Marienrode) feierlichst einverleibte. Die Stadtrechte des Orts wurden sodann 1456 näher bestimmt und bestätigt, nach- dein schon 1370 die Stadt in Gefahr gewesen war, ihren bisherigen Landesherrn, Vischos Gerhard, einen der ausgezeichnetsten Hildes- heimschen Kirchenfürsten zu verlieren. Herzog Otto der Qnade von Göttingen hatte nämlich die Harzburg mit Lebensmitteln versorgen wollen und war vom Bischöfe daran verhindert worden. Da harte er sich gewandt und in der Allerheiligen-Nacht 1370 die Stadt Alfeld genommen. Durch Uuterhaudluug erhielt jedoch der Bischof die Stadt wieder, mußte aber die Harzburg mit Vorräten ver- sorgen. — Schon im Jahre 1457 findet es sich, daß Alseld ans dem Landtage zu Bodeuburg vertreten wurde. Graf Ludolph vou Wuustors, die Mannschaft des Stifts Hildesheim und die Räte der Städte Hildesheim, Alfeld, Gronau, Perne, Sarstedt und Dassel versprachen hier, ihren Herrn, den Bischof, gegen die Gewalt des Domkapitels verteidigen zu wollen. Die Hildesheimsche Stiftsfehde, von der wir weiter unten (Nr. 56) hören werden, war auch für Alfeld uuruhvoll. Im Jahre 1521 zogen die Herzöge von Braunschweig vor Alfeld und eroberten die Stadt. Um der Plünderung zu entgehen, nmßteu die Bürger 6000 Guldeu zahlen. Durch deu Quedliuburger Vertrag vou 1523 fiel Alseld in das Los des Herzogs Heinrich des Jüngern von Wolfenbüttel, welcher den Eingang der Reformation Luthers von seinen Landen fern zu halten suchte. Erst die Vertreibung dieses Fürsten durch die Schmalkaldschen Bundesfürsten (1542) machte auch in Alfeld die Freunde des Lichts mutig, und frendig begrüßten diese 1543 die Visitatoren, welche zur Einführung der Reformation in Alfeld erschienen. Schon um diese Zeit standeil zwei Prediger an der Kirche der Stadt, von denen der erste, Heinrich Vogelmann, zum Superiuteudeuteu ernannt ward. Aber bereits 1547 änderte sich die Lage der Dinge. Herzog Heinrich der Jüngere erhielt seine Lande wieder, und es begann eine Verfolgung der Evangelischeu, welche auch den wackern Superintendenten Vogelmann aus Alfeld vertrieb. Erst mit dem Regierungsantritte des Herzogs Julius trat eiu Zustaud der Ruhe und Sicherheit für die Evangelischen ein, und Alfeld ward zu einer Generalsuperintendentnr erhoben. M. Nikolaus Erbenins war der erste Generalsuperintendent zu Alseld. Als der für das geistige Wohl seiner Unterthanen so überaus besorgte und thätige Herzog Jnlins den Plan zur Errichtung einer Universität in seinen Landen entwarf, wurde vou der Landschaft neben Wolfenbüttel und Helmstedt auch die Stadt Alfeld als eine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer