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1. Die Provinz Hannover - S. 135

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
135 wollte er sich nicht ergeben, auf einen geldrischen Ritter an und reichte ihm das Schwert, zum Zeichen, daß er sein Gefangener sein wolle. Auch Wilhelm von Wolfenbüttel ergab sich erst, nachdem er bis zur gänzlichen Ermattung gekämpft und einen Schlag mit dem schweren Streitkolben durch Harnisch und Panzer erhalten hatte, dem Ritter Lubrecht von Wrisberg auf einem Bauernhofe im Dorfe Wollensen, über dessen manneshohen Thorweg sein edles Roß ihn in einem Sprunge getragen hatte. Das war ein köstlicher Sieg für die Lüneburger! Zwei Fürsten, mehrere Grafen, 136 Ritter, mit ihnen 400 reisige Pferde gefangen! Mehr als 3000 Tote bedeckten die Wahlstatt! Der Rest des Heeres war versprengt. Das sämtliche Geschütz und eine ungeheure Beute siel in der Sieger Hände. Von dem Schlachtfelde begaben sich die Sieger, nachdem sie Gott ihren Dank dargebracht, nach Soltau und von da nach Celle, woselbst sie die beiden hohen Gefangenen teilten, so, daß Herzog Wilhelm dem Bischof Johann, Erich aber Heinrich dem Mittleren zuteil wurde. Von hier wünschte der Bischof Johann sofort in das braunschweigsche Land einzufallen und die Flammen über Braunschweig und Wolfenbüttel aufschlagen zu lassen. Aber Heinrich von Lüne? bürg, der frühern Freundschaft mit dem Vetter gedenkend, wehrte ihm. Dennoch würde der Bischof von seinem argen Vorhaben nicht abgelassen haben, wenn nicht der edle Hans von Steinberg dagegen ernste Vorstellungen gemacht und der Bürgermeister von Hildesheim, Heinrich Kettelrodt, gedroht hätte, für den Fall eines Angriffs auf Braunschweig dem Herrn alle Zufuhr zu versagen. Sonach mußte Bischof Johann nachgeben und sich mit einem prunkenden Einzüge in Hildesheim begnügen, welcher 14 Tage nach der Schlacht stattfand. [2] Lentz. 57. Die Umgegend von Weshelm. Die Wälle sind es vorzüglich, auf die der Hildesheimer stolz ist. Und mit Recht erfreuet er sich dieser mit Linden bepslauzteu und zu schönen Anlagen geordneten Überreste seiner ehemaligen finstren Festungswerke. Sie rücken ihm Laudschastsbilder nahe, deren Reiz ermüdende Märsche hinreichend lohnen loürde. Aber mau begnügt sich nicht mit dem Anschauen aus der Ferne, sondern überall trifft mau die wauderlustigeu Bewohuer iu der Umgebung der Stadt. Das Berghölzchen, eiue freundliche Höhe neben der Vorstadt Moritz- berg, ist ein beliebter Erholungsort mit reizender Aussicht, und die Bergpartieen uach Beaulieus Höhe, uach dem Kliugeuberge und dem Klosterholze der alten Abtei Marienrode sind uahe, lohueude Aus- flüge. Etwas entfernter und deshalb seltener besucht siud der Söder und der Wohldeuberg. Der Weg dahin ist anmutig; wie der Boden überall, wo er dem Fürstentums angehört, reizend und fruchtbar erscheint. Bewaldete Hügel wechseln mit kornreichen Thälern in ^unterbrochener Folge. Da und dort lehnt sich ein Dorf an die Böschuug, und eiu Gutshaus oder eine Försterwohnung blickt lachend aus dem Grün. Einen besonders wohlthueudeu Eindruck machen die
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