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1. Die Provinz Hannover - S. 261

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
261 ihn verdientermaßen zu strafen. Jetzt erhob sich der Mann, nahm seine Kiepe von der Schulter und tappte nach dem Weinsäßchen. In seinem Taumel riß er den steinernen Hund von dem Postamente, that ibn in die Kiepe und ging mit ihr davon. Vor dem Dorfe angelangt, hörte er Pferdegetrappel. Er war an dem Wege angekommen — an jener Seite desselben begann der Wald — und eilte mit seiner Kiepe rasch hinüber in das Gehölz, um dort vor aller Ent- decknng gesichert zu sein. Allein der Kaiser hatte ihn über den Weg eilen sehen und sprengte mit seinem Gefolge in das Gebüsch, in welches er die Gestalt hatte fliehen sehen. Der Räuber saß zusammengekauert mit seiner Kiepe im Ge- büsch und schaute unverwandt auf seine Verfolger. Ein Diener bemerkte ihn, schlich sich an ihn heran und rannte ihm das Schwert durch den Leib. Der Räuber aber blieb in derselben Stellung sitzen auch als Leiche, da die Kiepe von hinten ihn stützte. „Holla", rief der Kaiser, „ich habe eben einen Hund über den Weg laufen sehen — ich will dem Schicksal ebenfalls zuvorkommen und lieber einen anderen auf den Hund bringen, als selbst auf den Hund ge- bracht werden." Dabei aber stieß er ihm, ihn noch am Leben wähnend, die Lanze gegen die Brust; allein da kam der Teufel, welcher das Weinfäßchen schnell herbeigeschleppt, und hielt ihm dasselbe entgegen. Das Faß zersprang, von der Lanze durchbohrt, und der Wein lief ins Gras — aber der Mann mit der Kiepe und dem steinernen Hunde war verschwunden, den hatte der Gott- seibeiuns mitgenommen. — Zum Andenken an diese Begebenheit und zur War- nung für die Leute ließ Kaiser Karl einen Hund aus Stein meißeln, der un- gefähr die Form mit einem tiefhockenden Menschen hatte, und wie vom Stiche der Lanze im Tode röchelnd die Zunge ausstreckte. Später wurde dieser Hund von der ursprünglichen Stelle am Hasethore hinweggebracht und am Eingange auf dem Domhofe aufgestellt, wo er noch heute steht. [21] Otto Ferd. Beitzen. 98. Die Wie auf dem Gettrudenberge. Auf der Höhe des Gertrudenberges, nördlich von dem Klostergebäude, in der Nähe der Vierkeller, ist der Eingang zu dem sogenannten Gertruden- berger-Loche. Der Eingang zu dieser Höhle war bis 1803 sehr schön, wurde aber damals durch einen schlecht erwogenen Versuch der Klosterverwaltung, dort Steine zu brechen, zerstört und ist erst später wieder mit einem Mundloche und einer Thür versehen. Über diese Höhle ist allerlei wunderliches Zeug gefabelt, toie soll bald im Brunnen des Klosters, bald im Dome an einem Gitter neben dem Chore sich öffnen, dann soll sie als unterirdische Verbindung zwischen dem Gertrudenberger Kloster und dem Kloster ueben dem Dome gedient haben; einige wollen sie sogar mit der Höhle am Hüggel, die nur die Öffnung eines Eisen- steinbaues war xuib jetzt durch den Betrieb der Georg-Marien-Hütte verschüttet ist, in Verbindung bringen. In der Wirklichkeit ist sie aber weiter nichts, als die Fortsetzung eines Baues auf Kalkstein, den man hier, durch die Lagerung der Schichten veranlaßt, bergmännisch zu gewinnen vorzog. Den Kalkstein hat man teils auf der Ziegelei au der Knollstraße, die jetzt freilich nicht mehr vor- Händen ist, dann aber auch in Kalköfen mit Piesberger Kohlen am nördlichsten
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