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1. Die Provinz Hannover - S. 529

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
529 das ganze Gebiet leidet Mangel an frischen Quellen. Der Boden besteht aus Marsch, Geest und Moor. Die Marschgegenden der Elbe sind das Alte Land, Kehdingen und Hadeln, die der Weser Wursten, Vieland und wenige angrenzende Strecken. Der abgesetzte Schlamm, welcher die Fruchtbarkeit der Marsch ausmacht, bedeckt den Boden der Elbgegenden in einer Höhe von */2 m bis 2 m, während er in der Wesergegend oft sehr wenig über unfruchtbarer Erde liegt, weshalb diese Marschen sich besser zur Viehweide als zum Acker- bau eignen. Das Alte Land liefert besonders Feldfrüchte und Obst; Kehdiugeu Korn, Freibnrg vorzüglich Rappsaat. Das Hochland Hadeln eignet sich für jedes Getreide und für Rappsaat; das hadelnsche Sietland dagegen leidet durch seine niedrige Lage, die den Anbau des Winterkornes hindert. Die Geest steht der Marsch in Betracht der zu erzielenden Früchte sehr nach, daher sagt ein auch schon an anderer Stelle er- wähntes altes Sprichwort: Bremen gleicht einem abgeschabten Mantel mit goldener Verbrämung; doch bezieht sich dies mehr auf die Menge als die Güte der Früchte. An den meisten Orten wächst gnter Rog- gen; auch Buchweizen wird viel gebaut. Der Häuf iu der Gegend von Neuenkirchen gerät feiner als der Marschhanf. Die Heiden geben Bienen- und Schafzucht. Einen beträchtlichen Raum des Laudes nimmt das Moorland ein; der Torfgewinn darin ist von großer Wichtigkeit. Vor hundert Jahren war die ungeheure Strecke des Teufels- moors von 90,000 Quadratmorgen eine unzugängliche Wüstenei, nur von Sumpfvögeln und Fröschen bewohnt. Da legte die Hand des An- baners durch einen Kanal den ersten Grund zur friedlichen Eroberung dieser wilden Strecken und zur Vergrößerung des nutzbaren Laudes. Der Kaual dieute nicht allein zur Fortschaffung des gewonnenen Torfes, sondern in größerer Weise zur Entwässerung der Moore. Seit dem Jahre 1720 wurden die ersten Moorkolonien im Amte Achim angelegt (wo man später 1785 bei Anlegung des Dorfes Dannenberg tief unter hohem Moore einen Kahn fand, der aus einem Eichenstamme ausgehöhlt, 4 m lang und 2 m breit, ganz den Eanots der indianischen Wilden ähnlich war und nach Göttingen abgeliefert wurde.) Ein besonderes Verdienst um die Kultur dieser Moore erwarb sich der Moorkommissär Findorf, dessen Andenken eine auf dem Worpsweder Berge errichtete Denksäule und ein nach ihm be- nanntes Dorf im Amte Bremervörde ehrt. Beträchtliche Berge finden sich in den Herzogtümern nicht. Die bedeutendsten Anhöhen sind der hohe Wehl vor Stade, der Wingst im Amte Neuhaus und der Weiherberg im Amte Osterholz, ans dem das Dorf Worpswede mit Findorfs Ehrensänle liegt. Meyer, Die Provinz Hannover. 34
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