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1. Das Deutsche Reich - S. 34

1890 - Leipzig : Abel & Müller
— 34 — Stuttgart, Kannstatt, Marbach, Heilbronn und Weinsberg vorüber in weitem Bogen mit vielen kleinen Windungen durchfließt. Die meisten dieser Städte haben ihre eigene Industrie. Größere Ma- schinensabriken giebt es iu Stuttgart, Eßlingen, Heilbronn; Baum- Wollspinnereien und Webereien zu Stuttgart, Heilbronn; Färbereien in Kalw, Kannstatt, Heilbronn, Reutlingen; Eßlingen hat Schaumwein- fabrikeu u. s. w. An manchen andern Ort knüpft sich die Sage und Überlieferung von geschichtlichen Begebenheiten. Das Rathans auf dem Marktplatze zu Heilbronn erinnert uns an den schwäbischen Ritter Götz von Ber- lichingen, den Helden des Goetheschen Ritterschauspiels, der dort in dem hohen gotischen Saale mit seiner eisernen Hand jene Ohrfeigen austeilte, die „Kopfweh, Zahnweh und alles Weh der Erden aus dem Grunde kurieren", und in jenem viereckigen Turme, der oberhalb der Brücke nach dem Neckar hinausschaut, brachte der Ritter die Nacht nach dem Psmgstseste 1519 als Gefangener zu. Von der Treue der „Weiber von Weinsberg" weiß G. A. Bürger in einer Ballade zu er- zählen, und wenn der Dichter am Schlüsse derselben fragt: „Ei, sagt mir doch, wo Weinsberg liegt?" — so weißt Du, lieber Leser, jetzt die Antwort darauf: „Weinsberg liegt eine Stunde von Heilbronn an einem kleinen Zuflüsse des Neckar, der Sülm, und am Fuße eines Berges, welcher noch den Namen „Weibertreue" trägt. Noch andere Städte Württembergs sind uns denkwürdig als die Geburtsstädte berühmter Männer; denn an solchen ist Schwaben reich, sowohl an wackeren Kriegshelden, als an Dichtern und geistigen Füh- rern des Volkes. Unter den ersteren haben wir bereits soeben des gefeierten schwäbischen Ritters Götz von Berlichingen gedacht, der seine Heimburg an der Jagst, einem Zuflüsse des Neckar, hatte („Jagst- hausen ist ein Dorf und Schloß an der Jagst, gehört seit zweihundert Jahren den Herren von Berlichingen erb- und eigentümlich zu." Göthes Götz I. 3); wir gedenken hier nur noch eines seiner Zeit- genossen, des wackeren Georg von Frnndsberg, des „Vaters der Landsknechte", geboren auf der Miudelburg bei dem Städtchen Mindelheim (1473). — Das kleine Städtchen Marbach, wenige Stunden unterhalb Kannstatt auf einer Höhe am rechten Neckarufer, hat den Ruhm, die Vaterstadt unseres größten deutschen Dichters zu sein: Friedrich Schiller (geb.: 10. Nov. 1759, gest.: 9. Mai 1805). Der Neckar und seine Rebengelünde, Berg und Thal der nieder-
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