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1. Das Deutsche Reich - S. 112

1890 - Leipzig : Abel & Müller
112 — 20. Das Haus Wetkin und das heulige Königreich Sachsen. Stammburg der Wettiner liegt einige Stunden unterhalb Halle auf dem hohen Ufer der Saale. Das Geschlecht ist eigentlich schwäbischen Ursprungs wie die Hohenzollern und hatte zwischen der Saale und Mulde ansehnliche Besitzungen erworben. Sie beherrschten bereits seit dem Jahre 1123 erblich die Mark Meißen am linken Ufer der mittleren Elbe und hatten als Markgrafen von Meißen seit 300 Jahren den hohen Beruf erfüllt, christlich-deutsche Bildung unter den daselbst wohnenden Völkerschaften slavischen Stam- mes, den Sorben-Wenden, zu verbreiten und zu fördern. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts waren die sämtlichen Wettinschen Länder unter der gemeinsamen Herrschaft eines Bruderpaars, der Enkel jenes Friedrichs des Streitbaren, dem Kaiser Siegismnnd Kursachsen verliehen hatte, vereinigt. Zwanzig Jahre hatten die Brüder in Ein- tracht gewaltet, da entstand Zwist unter ihnen, und sie beschlossen eine Teilung ihres Besitzes (1485). Der ältere, Ernst, behielt Sachsen- Wittenberg mit der Kurwürde und das Thüringer Land; der jüngere, Alb recht, erhielt das Meißener Land und einige Nebenlande mit dem Titel eines Herzogs von Sachsen. Jener nahm seine Residenz zu Weimar; dieser richtete seine Hofhaltung in Dresden ein. Seitdem ging das Haus Wettin in zwei Linien auseinander, in die ältere, ernestinifche mit der Kurwürde und die jüngere, albertinifche mit dem Herzogstitel. In der Reformationszeit trat wieder eine vollständige Umwand- lnng in dem Besitzstande der beiden Linien des Hauses Wettin ein. Die Kurfürsten der ernestinischen Linie gehörten zu den treuen An- hängern und eifrigen Förderern der Reformation. Kurfürst Friedrich der Weise (1486—1525) gewährte dem Urheber der reformatorischen Bewegung, Dr. Martin Luther, als Kaiser und Reich ihn vor den Netzen und Schlingen seiner Feinde kaum zu schützen vermochten, noch eine Zuflucht auf seiner Wartburg im Thüringerwalde und sein Bruder und Nachfolger Johann der Beständige (1525—1532) vereinigte
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