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1. Das Deutsche Reich - S. 198

1890 - Leipzig : Abel & Müller
— 198 Hie deutsches Land trotz Spruch und Brief! Ihr sollt's uns nicht verleiden, Wir tragen Mut im Herzen tief Und Schwerter in den Scheiden. Von unfern Lippen soll allein Der Tod dies Wort vertreiben: Wir wollen keine Dänen sein, Wir wollen Deutsche bleiben." — Zwar weckte der Hilferuf des verlassenen Bruderstammes die Teil- nähme der deutschen Nation, und Preußen nahm sich in zwei blutigen Waffengangen (1848 und 1849) der Herzogtümer Schleswig-Holstein gegen die dänische Willkür an, aber die Zerfahrenheit Deutschlands und das Dazwischentreten der fremden Mächte hinderten die preußische Regierung an der erfolgreichen Wahrnehmung des nationalen Rechts in Schleswig-Holfteiu. Durch das sogenannte „Londoner Protokoll" (8. Mai 1852) wurde im Widerspruche mit dem alten Erbfolgegesetze unter den europäischen Hauptmächten abgemacht, daß nach dem Tode König Friedrichs Vii., des letzten Sprossen des Mannsstammes der dänischen Königslinie, der Prinz Christian von Holstein-Sonderburg- Glücksburg in dem ganzen Umfange der dänischen Monarchie sowie der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg folgen sollte, wogegen Dänemark sich verpflichtete, die alten Rechte der Herzogtümer anzuerkennen und Schleswig niemals in seine Staaten einzuverleiben. Als Dänemark trotzdem diesen Verpflichtungen zuwiderhandelte, forderten Preußen und Österreich nach dem Tode Friedrichs Vii. (15. Nov. 1863) vor ihrer Erklärung über die Erbfolgefrage in Schles- wig-Holftein von der dänischen Regierung die Zurücknahme der auf die Einverleibung von Schleswig abzielenden Verordnungen und Maß- nahmen, und als diese sich dessen weigerte, erklärten die beiden Mächte den Krieg an Dänemark. Nach den ruhmvollen Kämpfen der Öfter- reicher und Preußen vor dem Danewirke, sowie bei Düppel und auf Alfen wurde der Friede zu Wien geschlossen (1. Aug. 1864). In diesem Frieden wurde Schleswig und Holstein nebst dem zur dänischen Krone gehörigen Herzogtum Lauenburg an Preußen und Österreich abgetreten, welche die Herzogtümer zuerst gemeinsam, daim gesondert regierten. Im Frieden zu Prag (1866) zwischen Preußen und Österreich verzichtete Österreich auf alle seine Ansprüche und Preußen wurde seitdem Alleinbesitzer von Schleswig-Holstein und Lauenburg. So war denn zur Wahrheit geworden, was der holsteinsche Dichter Klaus Groth dem Könige Wilhelm I. von Preußen bei seinem ersten Besuche in Schleswig (nach dem Sturm von Düppel 1864) begeistert zugerufen hatte:
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