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1. Aus allen Zonen - S. 290

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
290 Afrika. Ii. Saharagebiel. berühmten Heiligtum des Sonnengottes sein, dessen Orakel und Ruhm die Alteu verkündet haben. Der Gott dieses Heiligtums war der widderköpfige Amou-Ra oder Jupiter Amon, uach dessen Tempel die ganze Oase den Namen Amonium führt. Die Übereinstimmung des Orakeltempels mit einen, der alten Bauwerke der Oase steht nicht zweifellos fest. Auch andere Trüm- mer, so die Quaderu von Umme-Beda werden für den Jupitertempel iu An- sprach genommen. Fast an alle alten Reste in der Oase knüpft die Legende an. Auch schon die alte Welt hatte ihre Oasenwuuder, den sog. „See Amons" oder Sonnenquell, von dem berichtet wird, daß dessen merkwürdige Quelle morgens lauwarm, um die Marktstunde kühler, mittags kalt sei. In dieser Temperatur werde das Wasser znr Berieselung der Garteuselder abgelassen Gegen Abend nehme dann das Wasser wieder an Wärme zu, sei gegeu Sonnenuntergang lau und später koche und sprudle es bis um Mitternacht. 85. 3it der Libyschen Wüste. Marsch durch das Sandmeer nach Siwa. Gerhard Rvhlfs. Aus „Drei Monate in der Libyschen Wüste". S. 161 ff. Verlag von R. Hornig, Leipzig, vormals Theodor Fischer, Cassel. 187 5. Zittel, der bekannte Afrikaforscher, hatte bereits vor unserem Zusammen- treffen eiue Rekognoszierung nach Westen gemacht und ermittelt, daß nach verschiedenen hohen Sandketten ein unabsehbares Sandmeer im Westen folge. Das waren traurige Aussichten. Sanddünen mit Sand dazwischen, also ein Saudozean, das war das einzige, was uns das weitere westliche Vor- dringen zur Unmöglichkeit machen konnte. Alle andern Hindernisse wären zu besiegen gewesen. Gebirge hätte man übersteigen können, denn von be- deutender Höhe können sie in diesem Teile der Libyschen Wüste nicht sein, weil man durch klimatische Erscheinungen ihr Dasein längst hätte nach- weifen können. Noch viel weniger war selbstverständlich an das Vorhanden- sein größerer Gewässer zu denken. Feindliche Bewohner waren in einer von allem Lebendigen entblößten Gegend überhanpt nicht zu fürchten, für Lebensmittel und Wasser war Sorge getragen, aber ein ununterbrochenes Sandmeer machte alles znschanden. Indessen gab ich noch nicht alle Hoffnung auf, obschon die Sandkette, vor der wir lagerten, höher war als alle die, welche wir bis jeht über- stiegen hatten, und mir deshalb wenig Vertranen einflößte. Nach vielem Hin- und Herberateu beschlossen wir, nach Nordwesten hin einen Versnch zu machen, da nach Zittels Anssage es vollkommen unmöglich war, westlich vorzudringen. Und so war es auch, denn in Abständen von 2—4 km folgte eine Düueukette der anderen, und jede Kette war über 100 in hoch. Alle liefen vou Norden uach Südeu mit geringer Neignng von Nordwest nach Südost. Vielleicht erreichten wir nach einigen Tagereisen das Ende der Sandregion und konnten dann doch noch die westliche Richtung einschlagen.
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