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1. Aus allen Zonen - S. 353

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
101. Die Einführung des zahmen Renntieres in Alaska. 353 Doch bei der lobenswerten Politik, welche die dänische Regierung diesen ihren am entferntesten wohnenden Untertanen gegenüber beobachtet, kann man wohl hoffen, daß jener Tag sobald noch nicht kommen werde. ^01(. Die Einführung des zahmen Nenntieres in Alaska. A. Jakobi. Aus „Globus". Xxc. Ii Band. S. 2 18ff. Verlag von Fr. Vieweg & Sohn, Braunschweig. 1907. Eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit in der Wirtschaftsgeographie des amerikanischen Doppelkontinents bildet die ursprüngliche Armut au Trans- porttieren. Seit fast 400 Jahren zwar beleben Hausrinder und Pferde die weiten Prärien und Savanueu der Nord-, wie der Südhälfte, aber im vor- kolnmbischen Zeitalter wareu es nur der höchste Norden und ein beschränktes Gebiet der südamerikanischen Hochlande, wo sich der Mensch eine wilde Tier- art zu seinem Nntzen gezähmt hatte. Während aber die Bewohner des pern- anischen Jukareiches das Lama und Alpaka außer zum Lasttragen auch zur Gewiuuung von Fleisch und Wolle verwendeten, konnte der arktische Mensch, der Eskimo, au seiuem Hunde nur eiu Zugtier für einen leichten Schlitteu habeu. Merkwürdigerweise hat es der Eskimo nicht verstauden, das so viel- seitig nutzbare Remitier, den nordischen Herdenhirsch, zu zähmen oder sich dienstbar zu machen, wie es die Polarvölker der Alten Welt in ausgedehu- teilt Maße getau haben. Bei unseren europäischen Nordländern, den Lappen, ist das Renntier im Sommer Melk- und Tragtier, während es im Winter den Schlitten zieht. Bei allen weiter östlich wohnenden Renntierzüchtern wird das Renntier mit vereinzelten Ausnahmen nicht gemolken, sondern nur zum Trausporte verwendet. Bei den Samojeden zieht es das ganze Jahr hindurch den mehrspänmgen, hochsitzigen Kufenschlitten, der im Som- mer über die schwammige Moosdecke der nordischen Tundra, int Winter über die gleichmäßige Schueelaudschast und die zahllosen gefrorenen Seen dahingleitet. Somit haben die Bewohner des unwirtlichen Nordens der Alten Welt vor den Eskimos und den in gleicher Lage befindlichen nörd- lichsteu Indianern den großen Vorteil voraus, in ihren Renntierherden eine ständige, selten versiegende Quelle für Nahruug und schnellen Ortswechsel auch während des langen Winters zu besitzen, während jene das Nenntier nur durch unsichere Jagd zu benutzen wissen. Wenn auch die Renntierjagd für die weltentrückten Eskimos an der nordamerikanischen Eismeerküste noch auf unabsehbare Zeit ein ergebnis- reicher Bestandteil ihres Nahrungserwerbes bleiben wird, so hat sich doch während der letzten dreißig Jahre in Alaska eine einschneidende Wendung zum schlechteren vollzogen. In den dichter bewohnten, leichter zugänglichen Küstengebieten ist das Reuuwild mit reißender Schnelligkeit vermindert worden, so daß es dort aus der Liste der natürlichen Hilfsmittel praktisch zu streichen ist. Die Wilden wegen dieser Knrzsichtigkeit zu tadeln, wäre ungerecht. Haben es doch ihre weißen Herrn mit dem Bison, dem Seeotter, Ambrosius u. Hinkel, Aus allen Zonen. 23
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