1905 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Lampe, Felix
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Die deutsche Südpolarexpedition.
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Land im Westen (etwa 60° ö. £. v. Gr.) etwa in der Breite
des Polarkreises miteinander verbindet. Als Stütze dieser An-
nähme galt eine von Wilkes als Anschein von Land bezeichnete
und mit dem Namen Termination-Land belegte Sichtung
zwischen 95° und 96° ö. £. v. Gr. und zwischen 64° und
65° s. Br.. welche jedoch, wie wir heute annehmen müssen,
auf Täuschung beruht hat. Die andere Ansicht, welche im
wesentlichen Herr Geheimrat von Neumayer vertrat, bestritt
die Gültigkeit der Argumente von Wilkes für das vorhanden-
fein einer Rüste zwischen Knox-Land und Xemps-Land und ver-
mutete im Gegensatz dazu dort vielmehr ein nach Süden herab-
reichendes Ineer. offen gehalten durch einen von Rerguelen
her südwärts gerichteten Strom, welcher mit einer Eisdrift,
etwa ähnlich derjenigen, welche die Fram-Expedition^) im
Norden ihren Weg führte, hier hohe südliche Breiten, vielleicht
den Pol selbst kreuzt und vielleicht durch das lveddel-Ineer
seinen Austritt nimmt. Diese Ansicht stützte sich auf Beob-
achtungen über Eisberge, namentlich auf die von Bellings-
Hausen, und fand eine gewisse Kräftigung durch den Vorstoß
des Challenger.
Eine Entscheidung zwischen diesen beiden Ansichten konnte
natürlich nur die direkte Forschung liefern, wenn neuerdings
auch meteorologische Gründe, insbesondere von Professor Supan
mit Nachdruck zugunsten der amerikanischen Ansicht, also für
1) Fridtjof Nansen hatte seine norwegische Polarexpedition in
den Iahren 1893—96 so geplant, daß sein Schiff Fram im Nord-
polarmeer nördlich von Ostsibirien einfrieren solle. Aus diesen Ge-
bieten waren Gegenstände eines früher gescheiterten Schiffs Ieannette
bis nach Grönland entführt, so daß Nansen folgerte, eine Drift
(Meeresströmung) müsse sie durch das Polarbecken getragen haben.
Sie würde auch seine Expedition nahe dem Pole vorbei treiben.
Wirklich wurde die Fram auf diese Weise südlich vom Nordpol vor-
über geführt und gelangte westlich von Spitzbergen ins eisfreie Nleer.
War auch der Pol nicht erreicht, obwohl Nansen mit einem Gefährten
in Hundeschlitten vom Schiff aus den versuch machte, ihm recht nahe
zu kommen, so war doch der Nachweis erbracht, daß es um den Pol
größere Landmassen nicht gebe, wohl aber ein tiefes, an der (Dber-
fläche gefrorenes Meer.