Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 152

1910 - Leipzig : Voigtländer
152 Die Neuzeit. erobert", konnte der König von diesen Landstrichen sagen. Nach langem Widerstnde der Landleute setzte Friedrich den Kartoffelbau durch; er sorgte fr die Verbesserung des Obstbaues und der Viehzucht und pflegte den Seidenb au. Die kniglichen Domnengter wurden in allen Stcken, z. B. durch zweckmigen Fruchtwechsel, als Mustergter ausgebildet. Fr die Aufforstung sandiger Landstrecken wurde Sorge getragen und in den Wldern eine regelmige Schlagwirt-schaft eingefhrt. Ruch Friedrich gelang es noch nicht, die Leibeigenschaft der Bauern abzuschaffen, da der Hbel durch die pltzliche nderung der Arbeitsverhltnisse zu schwer geschdigt worden wre; aber er lie sich den Schutz der Bauern gegen willkrliche Plackerei" angelegen sein und beschrnkte die Hand- und Gespanndienste. Fr den Hbel, dessen Gter im Kriege sehr gelitten hatten, wurden Kreditanstalten eingerichtet, die gegen geringe Zinsen Darlehen gaben. E-werbe Nicht weniger ttig war der König fr das (Bewerbe. So richtete er nach dem Muster der Meiener Porzellanfabrik die porzellan-verkchr Manufaktur in Berlin ein. Zur Hebung des Verkehres legte er den plaueschen Kanal zwischen Havel und (Elbe, den Finowkanal zwischen Havel undgder und den Bromberger Kanal zwischen der Brahe, einem Nebenflu der Weichsel, und der Netze, dem Nebenflu der Gder, an. Um die (Einnahmen der Staatskasse zu vermehren, beschlo der König steuermeftn dieerhhungderakzise, jener vom Groen Kurfrsten eingerichteten Steuer auf Nahrungsmittel; Tabaks- und Kaffeehandel aber wurden wie der Salzhandel Staatsmonopole, d.h. ausschlielich dem Staate vorbehalten. Die Bevlkerung war mit diesen Maregeln sehr unzufrieden, um so mehr als Friedrich zur Verwaltung der Steuern franzsische Beamte verwandte, die sich durch lstige Amtsfhrung (Kaffeeriecher") und leichtfertiges Leben miliebig machten. 5. Geistiges Leben. Der König gewhrte seinen Untertanen volle Religises Religionsfreiheit. Der falsche Glaubenseifer ist ein Tyrann, der e e" die Lande entvlkert", so schrieb er; die Duldung ist eine zarte Mutter, welche sie hegt und blhen macht". Doch unterschtzte er als ein Anhnger der damaligen Aufklrungsideen" den Wert der kirchlichen Ein-richtungen. Zu spt bereute er feinen Irrtum, als nach franzsischem Vorbild religise Gleichgltigkeit, Genusucht und Sittenlosigkeit berhandnahm. Ich gbe einen Finger meiner rechten Hand darum," rief er aus, wenn ich die Sitten wieder so rein machen knnte, wie sie unter meinem Vater gewesen sind." Kunftunb Fr Kunst und Wissenschaft war Friedrich eifrig bemht. Durch Bauten Wissenschaft Der|^yner^e er Verlin (Dom, Opernhaus, Bibliothek) und Potsdam (Neues
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer