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1. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 6

1895 - Leipzig : Hinrichs
6 Neger. das Meer und kommen darin nach Afrika geschwommen, wo sie Menschen rauben, um sie zu verzehren." Wenn nun aber auch die Möglichkeit einer höheren Ent- Wickelung der afrikanischen Bevölkerung nicht in Abrede gestellt werden kann, so darf man sich doch auch andererseits nicht übertriebenen Hoffnungen in Bezug auf die Hebung dieser Völker hingeben. Die Entwicklungsfähigkeit des Weißen besitzt der Neger nicht. Die Kulturvölker kaukasischen Stammes haben seit Jahrhunderten mit dem Neger in und außer Afrika die mannigfachsten Berührungen, nicht bloß infolge des Sklaven- Handels gehabt; man hat ihn getauft und unterrichtet, er hat in der Sklaverei und in der Freiheit gelebt, die Missionäre ver- schiedener Konfessionen haben sich bemüht, ihn zu sittigen; aber es stellte sich immer heraus, daß die Ergebnisse der Bemühungen nur sehr dürftig ausfielen; sobald man den Neger, gleichviel wo, wieder sich selbst überließ, erfolgte ein Rückschlag zur Barbarei; ohne die Stütze des Weißen vermag er sich nicht auf dem ge- wounenen Knlturstandpnnkte zu erhalten. Einzelne Neger haben durch sorgfältige Erziehung eine hohe Stufe der Ausbildung erstiegen, aber die Mehrzahl endet auf einer niederen Stufe. Der Neger ist nie im höheren Sinne erfinderisch; seine ganze Naturanlage macht ihn zu einem passiven Wesen. Auch hat er nie eine Geschichte gehabt; das schwarze Afrika ist uuhistorisch, es hat stets uur vegetiert. In West-Jndien traten allerdings der Neger und der Mulatte in die Geschichte ein; seine Helden sind Toussaint Louverture, Dessalines, Soulouque! Auf Haiti ist er frei, d. h. kein Weißer bevormundet ihn; es giebt keinen schöneren Fleck Erde als das prächtige Eiland, das sein Eigen geworden ist; alles, was die europäische Kultur bietet, liegt zu beliebiger Auswahl vor ihm. Aber ganz Hispaniola ist dem Verfall preisgegeben und verwildert, wie seine schwarzen Be- wohner, die sich wieder dem Fetischdienst zuwenden und nächt- liche Orgien feiern. Wo der Neger sich in seiner Weise und seinen Eigentümlichkeiten gemäß ausbilden kann, wird er es immer mehr oder weniger in asrikanisch-barbarischer Weise thuu.') Sein Naturell schlägt durch, und der ihm aufgezwungene Firnis von Gesittung fällt ab. Trotzdem dürfen die Versuche, den Afrikaner bis an die *) Vergl. Charakterbilder aus Afrika S. 79.
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