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1. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 27

1895 - Leipzig : Hinrichs
Ii. Völker Amerikas. 1. Indianer in Nordamerika. Zu den kräftigsten wilden Stämmen gehören die Indianer in der Union. In den vorderen Gebieten stößt man nur noch sehr selten auf ein Häuflein, das mitten unter den Weißen sitzen geblieben ist, etwas von ihrer Kultur angenommen hat, aber unter deren Wucht verkümmert. Gleichwie ihre Hütten halb aus Lehm und halb aus Brettern, halb aus Baumrinde. Matten und Tierfellen bestehen, so ist auch ihre Bilduug ein ärmliches Flickwerk aus mühsam angelernten Sitten und Einrichtungen der Weißen und aus wildem, ungezähmtem Natursinn. Sie verzehren sich in dumpfem Sehnen nach Freiheit, und nach wenigen Jahrzehnten wird auch der letzte verschwunden sein. Selbst im Westen der Vereinigten Staaten muß man erst tage- lang den Missouri oder oberen Mississippi hinaus fahren, um in die Nähe freier Indianer zu gelaugen. Sieht man sich näher unter ihnen um, in ihren Hütten, in ihren Ratsversammlungen, beobachtet man sie bei Jagden, Schmausereien und religiösen Festlichkeiten, so ist man sehr bald über ihr ganzes Leben und Treiben im Klaren. Es ist alles bei ihnen einfacher, unverfälschter Naturzustand, und zwar ein wenig anziehender; viel ist darüber nicht zu sagen. Gleich bei der ersten Begegnung mit ihnen fühlt man unwillkürlich die weite Kluft zwischen diesen Wilden, welche die Natur noch gleich- sam gefangen hält, und der Kultur, durch welche die Natur beherrscht, verschönt und vergeistigt wird. Die Indianer thnn nur das Notwendigste, was die Leibesbedürfnisse verlangen, und auch das nur auf die roheste und ärmlichste Weise; alle übrige Zeit spielen oder träumen sie. Ihre Hütten sind leicht her-
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