1895 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Buchholz, Paul, Wasserzieher, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
106 See- und Schiffswesen der Handelsmarine.
Einer der Heizer ist ein Schwabe aus der Gegend von Ulm. —
Dies sind einige Beispiele aus den Lebensläufen der Seeleute;
ähnliche haben die meisten hinter sich.
Das Schiff hat einen doppelten Boden. Der Raum da-
zwischen, aus mehreren Abteilungen bestehend, dient dazu,
Wasser-Ballast aufzunehmen. (Bei Segelschiffen nimmt man
Sand odersteine.) Über dem zweiten Boden liegt nun der eigentliche
Raum, der die Ladung aufnimmt, außerdem aber die Maschine
und die dazu erforderlichen Kohlen enthält. Das Deck ist ein
unterbrochenes, d. h. der mittlere Teil ist bedeutend höher als
Vorder- und Hinterteil. Er enthält die Kombüse (= Küche),
Kartenhaus, Salon, Kabinen des Kapitäns und der Steuerleute,
die Messe (— Eßzimmer der Steuerleute und Maschinisten),
sowie gewöhnlich eine Passagierkajüte. Noch höher liegt die
Kommandobrücke mit dem Steuerapparat. Die Schlafräume der
Mannschaft befinden sich vorn an der Spitze des Schiffes, unter
der Back (erhöhter Vorderteil des Schiffes). Das Hinterteil
heißt Heck; hier weht die Flagge, wenn das Schiff in einen
Hafen kommt oder aus einem solchen geht; auf See tragen die
Schiffe keine Flaggen, um sie zu schonen. Begegnet ein be-
freundetes Schiff, so wird entweder dreimal mit der Dampf-
pfeife gepfiffen oder die Flagge dreimal gedippt; wenn ein
Kriegsschiff passiert, so wird die Flagge einmal gedippt. (Dippen
auf- und niederholen.)
Bei Sonnenuntergang wird oben am Fockmat eine weiße
Lampe, links an der Kommandobrücke eine rote und rechts
eine grüne angebracht. Die rechte Seite des Schiffes heißt
Steuerbord, die linke Backbord. Begegnet ein Segelschiff einem
Dampfer, so hat stets dieser auszuweichen. Auf der Back steht
von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ein Matrose auf
dem Ausguck. Besonders in engen und viel befahrenen Ge-
wässern, wie z. B. dem Kanal und dem Sunde, ist die größte
Aufmerksamkeit notwendig.
Leben an Bord.
Das Leben an Bord spielt sich in regelmäßiger Weise ab.
Der Tag zerfällt in 7 Wachen, die abwechselnd geführt werden
und je 4 Stunden dauern, mit Ausnahme der von 4 bis 3 Uhr