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1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 32

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 32 31. Die Jungfer vom Sachsenstein. Am Südrande des Harzes erhebt sich unfern von Walkenried der Sachsenstein. Einst hütete hier zur Mittagszeit ein Schäfer seine Heerde, da erschien ihm eine Jungfer mit dem Schlüsselbunde. Er sah sie Flachs in der Sonne ausbreiten und auseinanderharken. Dabei half er ihr, und es kamen ihm einige Leinknoten in seine weiten Schuhe. Abends, als er sie in seiner Schäferkarre auszog, fielen lauter Goldstücke heraus. Ein andermal hütete auch ein Schäfer da, der schlief beim Hüten ein. Als er erwachte, erblickte er neben sich ein hübsches Blümchen, eine Lilie, pflückte es und steckte es, wie Schäfer thun, an seinen Hut. Gleich darauf erschien die Jungfer mit Schlüsseln und fragte, ob er mitgehen wolle. Als er nun mit ihr vor dem Ein- gänge stand, gingen sie zuerst vor eine große eiserne Thür und an zwei Hunden mit glühenden Zungen vorbei. In dem Schlosse aber lag nichts als Gold und Silber, und die Jungfer sagte zum Schäfer, er möge sich so viel hinnehmen als er möchte. Da füllete er zuerst seinen großen Schäferranzen, dann nahm er den Schäferhut und wollte ihn auch noch füllen. Dabei ließ er die Lilie fallen und die Jungfer rief dreimal, er solle das Beste nicht vergessen. Er achtete aber dessen nicht und ging ohne die Blume fort. Als er aus dem Schlosse war, schlug die Thür ihm fast die Hacken ab; da dachte er an die Blume, mit der er die Jungfer hätte erlösen können, aber nun war es zu spät. Pröhle, Harzsagcn. 32. Hausinschrift aus Wolfenbüttel. Erhebe Dich nicht in Deinen: Glücke; verzage nicht in Deinem Unglücke. Gott ist der ^Nann, der Glück und Unglück wenden kann. Anno l6s7.
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