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1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 52

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
52 liefs die Kirche des heiligen Grabes mit kostbarer Mosaik- arbeit schmücken, ihre Thür mit Silber beschlagen und stiftete am Grabe des Erlösers eine ewige Lampe. Nachdem er dann die heiligen Orte in der Nähe: das Thal Josaphat, den Ölberg, Bethlehem und Nazaret, besucht, auch das Gebirge Ephraim bestiegen hatte, wo der Herr einst vierzig Tage in Fasten und Gebet verbracht, ging er über Akkon nach Antiochien zum Fürsten Boemund Iii. Auf einem Schiffe desselben verliefs er den Simeonshafen, d. i. den Hafen von Antiochien, und landete in Taurus, wo ihn 500 von dem Sultan von Ikonium gesandte Beiter erwarteten. Von ihnen geleitet durchzog er nicht ohne Gefahr und Mühsal die rumenische Wüste und erreichte nach anstrengendem Bitte Aktscha Schehr, bis wohin ihm der Sultan von Ikonium entgegengeeilt war. Mit orien- talischer Gastfreundschaft ward er von diesem bewirtet und durch kostbare Geschenke geehrt, unter denen sich neben edlen, reichgezäumten Pferden und prachtvollen Zelten auch eine Anzahl Kamele und zwei Leoparden befanden. Nach kurzer Bast brach der Herzog wieder auf, nicht ohne vorher seinen Gastfreund eindringlich aber vergebens ermahnt zu haben, sich von dem Islam der Lehre Christi zuzuwenden. Ein dreitägiger Marsch brachte ihn durch das öde Land, wo einst das Kreuzheer Konrads Iii. zugrunde gegangen war, nach der „Burg der Alemannen“, der ersten Feste auf grie- chischem Gebiete. Von da erreichte er über Aniko den Hellespont, setzte nach Gallipoli über und ward in Konstantinopel wiederum hoch geehrt. Beiche Gastgeschenke, darunter eine Zahl eifrig erstrebter Beliquien, führte er mit sich, als er jetzt sich auf die Heimfahrt machte. Sie erfolgte auf demselben Wege, den er gekommen, über Nisch und den bulgarischen Wald nach Ungarn und von da nach Baiern, wo er alsbald nach seiner Ankunft seine Begleiter entliefs und die mitgebrachten Schätze aller Art nach Braunschweig sandte. Er selbst ging nach Augsburg zur Begrüssung des Kaisers, der damals gerade hier Hof hielt. Genau ein Jahr hatte diese Pilgerfahrt Heinrichs gedauert.
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