1890 -
Wolfenbüttel
: Zwißler
- Autor: Voges, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Braunschweigs aufragen sah. Da sagte der Herzog, indem er
mit der Hand gen Norden ivies: „Lipps, ivie dünket Dich, habe
ich nicht eine schöne Stadt? Hast Da auch eine dergleichen?11
Der Landgraf erwiderte: „Ja, Heinz, es ist eine zierliche und
große Stadt, was nützt sie Dir aber? Darfst Du doch ihrer einen,
so drinnen wohnet, nicht einen Strohhalm aufzuheben gebieten:
sie thun gern, was sie wollen. Ich habe aber eine in meinem
Lande, die wollte ich Dir nit für die geben! Als nun Heinrich
nach dem Namen der Stadt fragte, nannte der Landgraf das
Städtlein Schivarzenborn. „Darin sind kaum hundert Mann,
aber lauter fromme, getreue Unterthanen, die mir zu Tag und
Nacht willig und gehorsam sind.“
v. Heinemann, Braunschweig und Hannover.
50. Tillys Tisch.
Als Tilly mit seinem Heere zur Schlacht bei Lutter am
Barenberge zog, ist er auch durch Seesen gekommen. Die ge-
ängstigten Einwohner hatten das Städtchen verlassen und sich in
den harz geflüchtet; darum ließ der feindliche General sein Lager
auf dem Hasseberge oberhalb der Stam ausschlagen. hier gab er
den Befehl, die Airche des Städtchens mit Feuer zu verbrennen
und zu vernichten. Als nun die flammen hoch aufloderten, da
hielt er mit seinen Ossizieren seine Mahlzeit an der Stelle, die
bis auf den heutigen Tag Tillys Tisch heißt und von einem vier-
eckigen Walle umgeben ist.
Kuhn und Schwartz, Norddeutsche Sagen.
51. Die Saline zu Schöningen.
Unter den Schätzen, welche der Erdboden birgt, ist das Salz
einer der wichtigsten und unentbehrlichsten. N)ir würzen damit
unsre Speisen, es dient zum Ausbewahren von Fleisch und zur
Bereitung von Soda und Salzsäure. Deshalb waren die Salz-
quellen bereits in alter Zeit ein begehrtes Gut, und unter den
Volksstämmen wurden erbitterte Aämpfe darum geführt. Bei ihnen
siedelten sich früher die Bewohner an, und mancher Ort verdankt
nicht nur seinen Reichtum, sondern auch seinen Ursprung einer
Salzquelle. Die Gewinnung des Salzes war bei den Germanen