1890 -
Wolfenbüttel
: Zwißler
- Autor: Voges, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Jahre 1574 eine Universität und ernannte seinen Sohn, den
gelehrten und kunstsinnigen Heinrich Julius zum Rektor
derselben. Dieser erbaute, als er zur Regierung gekommen
war, für seine Hochschule das Juleum, einen Prachtbau mit
reichverzierten Thüren und Giebeln und einem schlanken,
achtseitigen Turme. Die Universität wurde bald die be-
deutendste unter den protestantischen Hochschulen Deutsch-
lands, an der Gelehrten ersten Ranges lehrten. So Georg
Calixtus, der berühmte Theologe, der Kirchenhistoriker
Henke, die Geschichtsforscher Meibom und Conring. Auch
der wunderliche Beireis darf nicht vergessen werden.
Große Veränderungen brachte wie für das ganze Land,
so auch für Helmstedt der Anfang des neunzehnten Jahr-
hunderts. Zunächst wurde das fast tausendjährige Ludgeri-
kloster aufgehoben, und nicht lange danach erfolgte unter
der Fremdherrschaft die Aufhebung der Universität. Da
sank Helmstedt zu einer unbedeutenden Landstadt herab.
Eine Zeit grofser Stille trat ein, bis in neuerer Zeit der
Anschlufs der Stadt an das braunschweigische Eisenbahn-
netz, sowie der Betrieb der Braunkohlengruben auch hier ein
regeres Leben geweckt haben. Neue Erwerbszweige sind
gegründet, neue Handelsverbindungen angeknüpft worden,
so dafs Helmstedt zu unsern lebhaftesten Städten gehört und
sich aufs freudigste entwickelt.
56. Die Harzburg unter Kaiser Heinrich Iv.
Manche stattliche Burgruine hat der Harz aufzuweisen,
aber keine vermag unsere Teilnahme so ganz in Anspruch zu
nehmen, wie die nur in unbedeutenden Trümmern liegende
Ruine der Harzburg. Frei schiebt sich der Burgberg in das
Flachland hinein, das er etwa 220 m. überragt. Fast überall
fällt er steil ab, nur im Südosten hängt er mit dem Gebirge
zusammen. So ist der Berg, wie wenig andere, von der Natur
zu einem Burgplatze von vornherein geschaffen.
Dennoch ist die Harzburg nicht so alt, wie manche andre
Burg an iveniger günstiger Stelle. Kaiser Heinrich Iv., der