1890 -
Wolfenbüttel
: Zwißler
- Autor: Voges, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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63. Salzdahlum.
Südlich von Salzdahlum erblickt der Wanderer da, wo die
Wege nach Atzum und wolsenbüttel abgehen, ein großes Stück
Feld, das von einer Hecke, gleich einem Garten, eingefaßt wird.
Und wirklich waren hier einst zierliche Beete und grüne Rasen-
flächen, Teiche und Grotten zu sehen, an den wegen standen
zahlreiche Bildsäulen römischer Götter und Melden, dort sprangen
die Wasserwerke, und zum blauen Fimmel stiegen die Springbrunnen
auf. weiterhin lag ein umfangreiches Lustschloß mit hohen Sälen,
weiten Gängen und zierlichen Gemächern. Der Herzog Anton Ulrich
hatte es zu einem fürstlichen Ruhesitze errichten lasten. hier
sollte sich eine prächtige Hofhaltung entfalten, hier beachsichtigte er,
die Familienfeste großartig zu feiern. Auch seine Aunstsammlungen
ließ er hier ausstellen: die italienischen gemalten und glasierten
Thonwaren, die chinesischen h>orzellangefäße, die venetianischen
Gläser u. a. m. Tine Gallerie enthielt die bedeutende Gemälde-
sammlung, die heute im Museum zu Braunschweig ist.
An einem Iunitage des Jahres f733 nahte sich ein glänzender
Zug dem Schlosse Salzdahlum. Der Aönig Friedrich Wilhelm I.
von Preußen mit seiner Gemahlin, der Aronprinz Friedrich, Gra-
sen und Generale und viel vornehme Herren begaben sich zu einem
hochzeitsfeste an das hoflager des Herzogs Ludwig Rudolf, hier
sollte eine junge Prinzessin des braunschweigischen Dauses, Elisabeth
Thristine, mit dem Aronprinzen Friedrich von Preußen vermählt
werden. Zur Feier der Ankunft der höchsten Herrschaften wurde
folgenden Tages durch Damen und Herren vom Hofe ein Lustspiel
aufgeführt. Am Abend des \2. Juni fand in der Schloßkapelle
die Trauung statt, wonach sich der Hochzeitszug unter Aanonen-
donner und Trompetenschall in den Audienzsaal begab, um hier
die Glückwünsche der fürstlichen Gäste und adeligen Herren entgegen-
zunehmen. Dann folgte in der Orangerie große Tafel, bei welcher
die Edelleute unter Anführung des Herrn von Aniestedt die Speisen
vorlegten. Der sich daran knüpfende Ball ward vom Aönig Frie-
drich Wilhelm I. mit seiner anmutigen Schwiegertochter eröffnet.
In den nächsten Tagen wurde eine Fahrt nach wolsenbüttel
unternommen und ein Ausflug nach der Aste veranstaltet. Die Aus-