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1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 96

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
96 Bazaine hat diesen Vorfall in seiner Schrift über den Feldzug von 1870 erwähnt. Er sagt: Gegen Mittag trieben die Deutschen so nachdrücklich zum Angriff, daß ich die Garde ins Gefecht eintreten lassen mußte. Während dieser Bewegung wurde ich in einen Sturmritt braunschweigischer Husaren verwickelt und von meinem Stabe getrennt, der mir mehrere Stunden fehlte. G. Hiltl, Der Französische Krieg 1870 u. 1871. 68. Ein keckes Reiterstücklein. Wenn die Bewohner von Saarbrücken auf den Krieg von 1870 zu sprechen kommen, so lacht noch alles über den Braunschweiger Husaren, der den Franzosen einmal einen Schrecken eingejagt hat. Um von einem Triumphe berichten zu können, ließ Napoleon am 2. August einen Angriff auf Saarbrücken machen, das Oberst von Pestel mit seiner kleinen Schar so tapfer behauptet hatte. Diese Abteilung zog sich vor der anrückenden Übermacht langsam zurück, und die Franzosen be- setzten die Stadt. Jenseits der Saar, in der Schwesterstadt St. Johann, lagen am 4. August Truppen vom 10. Armeecorps, darunter auch Braun- schweiger Husaren. — Nun war einer darunter, dem es nicht gefiel, daß die deutschen Vorposten, wenn sie beobachtend umherstreiften, jedesmal nur bis zur Mitte der Saarbrücke vorgingen und sich dann wieder langsam auf das rechte Saarufer zurückzogen. Im gestreckten Galopp ritt er des- halb über die Brücke nach Saarbrücken bis in die Gegend der Schloßkirche, schoß hier seinen Karabiner auf eine französische Abteilung, die von einem Offizier befehligt wurde, ab, wandte sich dann der Neugasse zu und schoß mit der schnell geladenen Masse auch hier auf einige Franzosen. Dann machte er kehrt und sprengte über die Brücke zurück. Vor derselben stürzte er und kam unter sein Pferd zu liegen. Einige Männer halfen ihm empor, er dankte ihnen ruhig, streichelte sein gutes Roß, schwang sich wieder hinauf und ritt über die Brücke, verfolgt von den Kugeln der in der Nähe stehen- den Vorposten. Die in den Straßen befindlichen Franzosen hatten nicht die Geistesgegenwart, den Kühnen zu verfolgen, im Gegenteil! Der Offizier rief: „Sauve qui peut!“ und es war eine tvahre Freude, zu sehen, wie die Rothosen ausrissen. Der Angstruf: „Les Prussiens!“ trieb sie aus den Häusern zur eiligen Flucht. Eine ganze Zeit danach, nachdem der kecke Reitersmann wohl schon ein Schöpplein Wein geleert hatte, kamen nach und nach die Franzosen wieder zum Vorschein, begrüßt von dem Hohn- gelächter der Straßenjugend. L. Herrmann in Saarbrücken. Gartenlaube 1870.
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