Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 100

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
100 Daher rührt es, dafs seit der Zeit alle Bischöfe zu Mainz das weifse Rad im roten Felde als Wappen führen. Andere fügen hinzu, Willegis habe in seiner Demut stets ein hölzernes Pflugrad an seiner Bettstätte hangen gehabt. Die Folge zeigte auch, wie trefflich des Kaisers Wahl gewesen war. Denn in allen Stürmen der Zeit diente Wille- gis nicht nur seinem Herrn mit ausgezeichneter Treue, sondern er bewahrte auch dessen Sohne, dem jungen Otto Iii., die Krone, die er ihm zu Aachen auf das Haupt gesetzt hatte. Grimm, Deutsche Sagen. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. 73. Spindel und Spinnrad. Im Märchen vom Dornröschen wird uns erzählt, wie der besorgte König sein liebes Kind vor dem Ausspruche der bösen Frau bewahren wollte und darum den Befehl ausgehn ließ, daß alle Spindeln im ganzen Königreich sollten abgeschafft werden. Da hat wohl mancher, der dies Märchen liest, schon gefragt: Mas für ein Gerät ist das eigentlich, und wie wurde damit ge- sponnen? Die Handspindel, deren Benutzung bis in die Urzeit hinausreicht, wird heute noch in Frankreich und Spanien, in Italien und Griechenland gehandhabt. Es ist ein bis 28 cm langes Stäbchen von Holz, Knochen oder Elfenbein, das im untern Viertel etwa \ cm dick ist und nach beiden Enden hin sich verjüngt. An der obern schlanken Epitze befindet sich eine kleine Kerbe, worin der Faden befestigt wird. Auf den untern Teil wird der Mirtei gesteckt, der dazu dient, durch sein Gewicht die drehende Bewegung des Stäbchens zu verstärken. Diese Drehung wird der an den Faden festgeknüpften und frei herunter hängenden Spindel mit drei Fingern der rechten Hand verliehen, während die Linke spinnt, d. h. den Faden aus dem Flachse zieht. Der Spinnrocken wird ent- weder fest in die Erde oder in den Gürtel gesteckt. Erreicht nun der gesponnene Faden eine solche Länge, daß die rechte Hand die Spitze der von ihr sich fortwährend entfernenden Spindel nicht mehr erfassen kann, so wickelt man ihn oberhalb des Wirbels auf den dickeren Teil der Spindel und knüpft ihn mit einer schleife fest in die vorhin erwähnte Kerbe. Dann beginnt die Arbeit von neuem, die einen sehr zarten Faden liefern kann.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer