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1. Deutschlands Kolonien - S. 26

1902 - Berlin : Heymann
26 Deutsch-Ostafrika. Küsten-Vegetationck) lleberall wo das flache Land in größerer Breite bis an die See reicht, zeigt es sich von weitem als dunkle einförmige Waldmauer. Es ist dort dicht mit Mangroven, jenen glänzendblätterigen Rizophoren be- deckt, die in allen Tropenländern die Flußmündungen erfüllen und durch ihr amphibisches Dasein, sowie das Wurzelgewirre, das sie selbst von den höchsten Zweigen in den schlammigen, zur Flutzeit von der See bespülten Boden senken, ein abenteuerliches Aussehen gewinnen. Die Mangroven an der Tangaküste erreichen keine besondere Höhe, unter dem dichten Schatten ihres Laubes treiben Krabben und andere Seetiere am Boden ihr Spiel, und im Geäste leben zahlreiche kleine Affen und lichtscheue Lemuren. Die Mangroven sind hier übrigens keineswegs an die brackigen Flußmündungen gebunden, sondern erfüllen ebenso massenhaft die Striche an der Bucht von Muoa und am Kigirini-Kanal, wo niemals ein Tropfen Süßwasser hingelangt. Wo sich, wie bei Wanga und Pagani, ein größerer flacher Streifen hinter dem Strande ausdehnt, ist dieser zum großen Teile mit den Feldern und Palmgärten der Eingeborenen bedeckt. Wie weit mehr kommen diese jedoch zur Geltung, wo sie, wie das gewöhnlich der Fall ist, sich auf der Höhe der Uferrampe ausdehnen. Besonders wo diese bis knapp an die Küste heranreicht, bietet sie mit ihren male- rischen, von tropischer Vegetation bedeckten Steilabfällen, gekrönt von den weiten Kokoshainen, einen prächtigen Anblick. Der Boden dieser „Schambas" (Landgüter) ist vorherrschend ebenfalls sandig, gedeiht doch die königliche Kokospalme am liebsten auf salzigem Seesandgrunde, vielfach sind aber auch Schollen braunroten Lehmbodens eingelagert, die haupt- sächlich den Feldfrüchten ein günstiges Terrain bieten. Zwischen den Palmen sind hohe, dunkellaubige Mangos mit ihren riesigen Kronen ver- streut. Besonders wenn diese in Blüte stehen und einen feinen Duft durch die Schambas verbreiten, kann man sich nichts Schöneres denken, als diese tropischen Parkanlagen. Wo das Land nicht bebaut ist, bedecken es niedrige, stachelige Gesträuche und zahllose vielverästelte Dumpalmen. Manchmal ragt auch, einer riesigen antiken Säule gleichend, die breit- stämmige Hpphäne zu bedeutender Höhe auf, oder erhebt sich ein mäch- tiger, abenteuerlich geformter, meist laubloser Baobab. Letzterer Baum ist ebenso wie die hochstämmige Tamarinde mit ihren angenehm säuer- lichen Früchten in den Schambas, ja in den Dörfern selbst sehr häufig, und Namen, wie „Mikwajuni" (bei den Tamarinden) oder „Mabuyuni" (bei den Baobabs) sind an der Tangaküste gemein. Die Dumpalmenstriche bieten den beliebten Aufenthaltsort großer Assen, die sich von den roten, auch für Menschen genießbaren Früchten dieser Pflanze nähren und bei jedem Geräusch plump, aber erstaunlich schnell in kurzen Sprüngen davoneilen. ff Baumanu: „Usambara", S. 19—20.
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