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1. Deutschlands Kolonien - S. 35

1902 - Berlin : Heymann
b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher. 35 Simangiro, Mutyek u. s. w. geteilt, deren jeder ein bestimmtes Schild- wappen führt, an dem sich die Krieger erkennen. Innerhalb der einzelnen Distrikte sind stets fast alle Massai-Stämme vertreten, die als mehr oder weniger vornehm gelten und wahrscheinlich noch aus der unbekannten Urheimat der Massai stammen. So giebt es überall Vertreter der Stämme Muleilyan, Leisseri, Leitoyo, Mamasita, Magesen, Marumwai, Lugumai Maguveria und des Schmiedestammes der Elkonono, die ebenfalls Massai sind, aber von den anderen verachtet werden. Die Massai sind meist hochgewachsen, schlank und langbeinig. Ihre Körperfarben sind selten voll, sondern auch bei Männern vielfach zart und weibisch, doch oft von großer Schönheit. Dennoch besitzen sie be- deutende Muskelkraft und Ausdauer. Die Extremitäten sind zierlich und schmal, die Haut ist meist dunkler als schokoladenbraun und erstaunlich weich und sammetartig. Der Gesichtstypus variiert sehr. In Sogonoi und Kiwaya, also im Steppengebiet, findet man oft negerhaste Züge, hier treten auch vollere Körperformen auf. Fast rein hamitisch sehen die Plateau-Massai, also die von Mutyek und Serengeti aus. Dieselben haben regelmäßige Züge, schmale Nasen und glänzende, schwarze Augen, die manchmal leicht schiefgestellt sind. Im Alter werden die Züge hart und oft adlerartig scharf. Häufig trifft man sogenanntes Hamiten-Haar. Wenn der Kopf frisch rasiert ist, so erscheint das nachwachsende schwarze Haar bis zur Länge von ca. 1 cm völlig glatt und bekommt dann erst eine leichte Kräuselung, die an die Kraushaare mancher Europäer erinnert. Beim echten Wollhaar erscheinen dagegen schon die ersten Haaransätze gekräuselt. Dieses, an der Küste bei Mischlingen von Arabern und Negern nicht seltene Hamiten-Haar findet sich bei den Plateau-Massai häufig, etwas seltener bei jenen des Tieflandes, die häufig Wollhaare haben. Im allgemeinen machen die Massai den Eindruck eines hamitischen Stammes, der in verschiedenen Gegenden mehr oder weniger starke Blut- mischungen mit Bantu erhalten hat. Den tiefschwarzen, typisch neger- haften Sudanesen, welchen sie sprachlich so nahe stehen, gleichen sie physisch in keiner Weise. Das Haar wird von jungen Leuten kurz getragen, Krieger lassen dasselbe lang wachsen und flechten es in fadendünne Strähnen, so daß es von weitem wie schlichtes Haar aussieht. Diese Strähnen werden mit Fett und roter Lehmsarbe eingerieben und verschiedene Frisuren daraus geflochten, bei welcher die mit langem, bastumwundenem Zopf überwiegt. Die eigentümliche Art der Beschneidung (Jncision) beschreibt Thomson ausführlich. Die Weiber tragen den Schädel rasiert. Die beiden oberen, vorderen Schneidezähne werden bei beiden Geschlechtern vorgebogen, die entsprechen- den unteren ausgebrochen, doch ist diese Sitte nicht mehr allgemein üblich. 3*
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