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1. Deutschlands Kolonien - S. 91

1902 - Berlin : Heymann
a) Die allgemeinen Verhältnisse des Landes. 91 Der Regenfall ist sehr beträchtlich, an der Küste stärker als im Binnenlande, im Süden schwächer als im Norden. Am Kamerunästuar fallen jährlich 4000 mm Regen. In Baliburg sinkt die Regenhöhe be- reits auf 2750 mm und in Jaunde beträgt sie nur noch 1531 mm, ist aber immer noch einmal so hoch, als der Regensall Deutschlands (700 mm). Das regenreichste Gebiet (nach Tscherapundji das regen- reichste der Welt) liegt zwischen Kap Debundja und der Tabakspflanzung Bibundi. Der Gegensatz zwischen einer Regenzeit und einer Trockenzeit ist im ganzen wenig ausgeprägt, da selten ein Monat ganz ohne Niederschläge bleibt. Man kann höchstens von einer regenreichen und einer weniger regenreichen Jahreszeit sprechen. Im Kamerunästuar zeigen die Monate November bis Februar die schwächsten, Juni bis September die stärksten Niederschläge. Die Zeit des stärksten Regens fällt mit der Zeit der größten Kühle zusammen. In den Uebergangsmonaten sind Gewitter und Ge- witterböen (Tornados) außerordentlich häufig. An der Küste zählt man jährlich 120 bis 150 Gewittertage. Diese Zahl nimmt aber nach dem Innern noch erheblich zu und beläuft sich z. B. in Baliburg auf 218. In Südkamerun kann man an der Küste wie aus dem Berglande des Innern zwei Regenzeiten und zwei Trockenzeiten unterschieden. Das Küstenklima gilt für sehr ungesund. Besonders fordert das Malariasteber (in seiner schümmsten Form Schwarzwassersieber genannt) viele Opfer und selten hält es ein Europäer länger als drei Jahre im Lande aus. Die Hochländer im Innern sind der Gesundheit der Weißen dagegen zuträglicher. In Buea, am Südabhange des Kamerunberges (900 m über dem Meere), ist eine Erholungsstation für Beamte und auf der Landzunge Cuellaba in frischer Seeluft ein Sanatorium für Rekon- valeszenten angelegt worden. Pflanzen- und Tierwelt. Der Mangrovegürtel der Küste, besonders auch der beiden Aestuarien, ist bereits erwähnt worden. Für die Küstenniederung sind ferner die Kokospalme und die Bambuspalme (Raphia vinifera) charakteristisch. Die Oelpalme ist besonders an den Flußläufen häufig und bildet hier und da förmliche Waldungen. Weiter im Innern trifft man auch auf Fächer- palmen und Phönixpalmen. Der Urwald zeigt eine verwirrende Fülle von Pflanzenarten. Darunter die riesigen Wollbänme, Brotfruchtbäume, Pandanus, Rot- und Ebenholzbäume, wilde Kasfeebäume, viele Arten von Lianen und andere Schlingpflanzen. Auf der Höhe des inneren Berglandes geht der Urwald allmählich in eine Parklandschaft über, an welche sich weite Grasfluren, das charak- teristische Landschastsbild der kameruner Hochebene, anschließen. Die Ein- förmigkeit der von übermannshohem, hartem Grase bestandenen unabseh-
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