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1. Deutschlands Kolonien - S. 107

1902 - Berlin : Heymann
b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher. 107 Das Malaria-Fieber. x) Das gewöhnliche Malariafieber spielt sich meistens in drei Stadien ab und ist in wenigen Tagen überwunden, nur noch eine kurze Zeit lang eine Schwäche in den Gliedern zurücklassend. Bei mir begann jedesmal das Fieber mit einem ziehenden Schmerz in den Fingerspitzen, in den Kniegelenken und im Kreuz. Als Nebenerscheinung stellte sich totale Appetitlosigkeit ein. Zwei Stunden nach den ersten Anzeichen begann das erste, das Froststadium. Mit klappernden Zähnen hüllte ich mich in mehrere wollene Decken und erwartete in Ergebung das zweite Stadium, die Hitze. Dieser folgte alsdann die Erlösung, der Schweiß; die Tem- peratur ging herunter und der Appetit stellte sich allmählich wieder ein. Die Zeit der Erkrankung währte etwa fünf Stunden und fiel bei mir meist in die Nachmittagsstunden. Am folgenden Tage zur selben Stunde begann das Fieber von neuem, jedoch nicht, ohne daß ich der Schwere dieses Anfalls durch eine Dosis Chinin von mindestens 1 g vorgebeugt hätte. Der dritte Tag brachte mir in der Regel ein so leichtes Fieber, daß ich mich nicht mehr niederzulegen brauchte. Oester trat das im Körper sitzende Malariagist nicht in Form eines Fiebers, sondern als so- genannte verkappte oder larvierte Malaria in allen möglichen Formen ans. Kops- oder Zahnschmerzen sind häufig Malariaerscheinnngen und vergehen durch den Gebrauch von Chinin. Wie schon oben erwähnt, sind diese Fälle fast nie tödlich; lebens- gefährlich ist erst das perniziöse Fieber, bei welchem bereits eine Blut- zersetzung eintritt und wo oft die größten Dosen Chinin, schließlich in flüssigem Zustande als subkutane Injektion angewandt, nichts mehr helfen. Die heilsame Wirkung des Chinins bei gewöhnlichem Fieber ist dagegen eklatant. Leider wird aber auch mit diesem Mittel Mißbrauch getrieben. Der Urwald in Kamerun. 2) Der Urwald ist so gleichförmig und ermüdend wie der Ozean, und was der Wanderer gestern sah, wird er heute und morgen wieder zu Gesicht bekommen. Unendlich mannigfaltig bleibt bloß die Fülle der das Dickicht zusammensetzenden Pflanzen, von denen man hunderte ver- schiedener Art aufzählen könnte, und dieser strotzende Reichtum allein ist es, durch den der Urwald überwältigend wirkt. Zwischen immergrünen Palmen gedeihen riesige Wollbänme, Brotfruchtbäume und Pandanus, und durch das dunkle Blattgrün schimmern die goldgelben Früchte der Mangos und Apfelsinen und die prachtvollen roten Blüten der Tulpen- bäume. Mancherorten, freilich nicht so häufig wie in Togo, bildet die fl C. Morgen: „Durch Kamerun von Süd nach Nord", S. 338ff. ch vr. Kurt Hasscrt: „Deutschlands Kolonien", S. 130ff.
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