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1. Deutschlands Kolonien - S. 131

1902 - Berlin : Heymann
b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher. 131 viel Herzeleid erwuchs. Dabei wurden sie von ihren Gesinnungsgenossen in England und namentlich von den deutschen Baptisten unterstützt, die denn auch deutsche Missionare aussandten. Doch ward es auch zu einem mächtigen Antrieb, vorwärts zu gehen und überall, wo Empfäng- lichkeit für das Evangelium vorhanden war, einzutreten und die Orte womöglich mit eingeborenen Gehülsen zu besetzen. Im Gebiet des Kamerunflusses hatte sich nämlich nur die in Bethel selbst wohnende Ge- meinde von Basel losgesagt; auf den Außenstationen waren die Leute treu geblieben. Auch waren für diese einige brauchbare Mitarbeiter aus den Baptisten vorhanden, die bei Basel blieben. Als sich Bethel von Basel trennte, gehörten nominell neun Außenstationen dazu, die zum Teil ein bis drei Tagereisen von der Hauptstation entfernt lagen; schon da- mals dehnte sich also die Basler Missionsarbeit über ein verhältnismäßig großes Gebiet aus. Dazu gab es viel äußere Arbeit an den Missions- häusern und Kapellen. Zudem mußte man sich in die Sprache hinein- arbeiten und sich überhaupt mit Land und Leuten vertrant machen. Das Heidentum, das die Missionare im Lande antrafen, trug einen recht düsteren Charakter. Bezeichnende Erscheinungen waren die sogenannten Losango, Geheimbünde, im Namen irgend eines heidnischen Gottes oder Teufels geschlossen, die ihren Teilnehmern eine furchtbare Schreckensherr- schaft über ihre Stammesgenossen verschaffen, mit mancherlei Gewalt- thaten verbunden. Nicht selten kamen Mordthaten vor, die mit dem Aberglauben zusammenhingen. Im Gebirge waren besonders Gottes- gerichte mit Gisttrank üblich. Fast jeder Todesfall wurde aus Zauberei und Hexenwerk zurückgeführt. Aus tiefer Stufe stand und steht auch das weibliche Geschlecht. Die Weiber gelten als ein Stück des Besitztums, das man verkaufen, verschenken oder ausleihen kann; sie sind auch erblich. Die Sklaverei ist die Grundlage der sozialen Zustände. Die meisten Stämme des Innern waren von europäischer Zivilisation noch ganz un- berührt. Die Duala an der Mündung des Kamerunflusses hatten sich des ganzen Zwischenhandels bemächtigt und spielten sich gern als die Herren des Landes auf, auch innerhalb der Gemeinden. Einen bedeutenden Schritt vorwärts machte die Basler Mission im Fahre 1888 durch die Gründung der Außenstation Mangamba im Abo- ländchen, die bald zur Hauptstation erhoben wurde. Den Anfang in Mangamba, zehn Stunden landeinwärts von Bethel, machte ein ange- sehener Mann, der Häuptling Koto. Noch unter den Baptisten war er mit dem Evangelium bekannt geworden und hatte sich taufen lassen. Deine christliche Erkenntnis war freilich ärmlich genug; doch war er von rechtem Ernst und redlichem Eifer beseelt. Um des Evangeliums willen hatte er sieben oder acht Weiber, den größten Teil seines Besitztums, ent- lassen. Er war durchdrungen von einem starken Trieb, das Evangeliuüi auch andern zu verkünden. So hielt er denn in der Wildnis des Abo- 9* *
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