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1. Deutschlands Kolonien - S. 139

1902 - Berlin : Heymann
i) Allgemeine Beschreibung des Landes. 139 Zenithdurchgang der Sonne treten die Regenzeiten ein, die durch Gewitter und Tornadoperioden eingeleitet werden und mit zwei Trockenzeiten abwechseln. Die erste Regenzeit dauert von März bis Juni, die zweite (nicht selten ausbleibend) fällt in die Monate September bis November. Auf dem lufttrockenen, des Nachttaus entbehrenden und auch sonst wenig bewässerten Binnenplatean wechselt eine Regenzeit (Juli bis Oktober) mit einer Trocken- zeit (November bis Februar) und einer Ilebergangszeit von veränderlichem Charakter. Im Gebirge, das die Seewinde auffängt, pftegen in jedem Monat Niederschläge zu fallen. Die Regenmenge des Küstenlandes (600—700 mm) steht gegen die des Binnenlandes (Misahöhe 1550 mm) stark zurück, was auf den Ein- fluß der starken Meeresströmung zurückzuführen fein dürfte. In den Sommermonaten herrschen infolge der starken Erhitzung des Bodens der Sahara an der ganzen Guineaküfte kühle und feuchte Süd- und Südwestwinde, im Winter trockene Nord- und Nordostwinde, letztere mitunter in Form des große Staubmassen mit sich führenden außerordent- lich trocknen Harmatans. Zwar sind die Seewinde des Sommers und das Fehlen des in Ost- afrika und in Kamerun auftretenden Mangrovedickichts der Küste von günstigem Einfluß auf die Gesundheitsverhältnisfe. Aber die noch der Regenzeit an der Küste und auch an vielen Stellen des Innern auftretenden Fieberkrankheiten (in der schwersten Form als Schwarzwasserfieber) machen das Land dennoch ungesund. Sonst sind Leber- und Milzkrankheiten, Ruhr, Augenübel und eine als „Roter Hund" bekannte Hautkrankheit häufig. Die Pockenepidemien der Emgeborenen werden in neuerer Zeit durch regelmäßige Impfungen erfolgreich bekämpft. In Klein-Popo ist im Jahre 1894 das Nachtigal-Krankenhaus errichtet worden. Pflanzen- und Tierwelt. Die hin- und herwogende Gewalt des brandenden Meeres läßt auf dem Sandstreifen der Küste keine Vegetation aufkommen. Das Dornbusch- ckicht des dahinter liegenden Walles ist bereits erwähnt worden. Die sumpfigen und sandigen Ufer der Lagune sind mit Gestrüpp aller Art umkränzt. Die Savanne ist mit 3 m hohem Gras bestanden und wird hin und wieder von Waldinfeln oder einzelstehenden Stämmen der charakte- ristischen Steppenbänme (Affenbrotbaum, Fächerpalme, Weinpalme, Seiden- wollbaum) unterbrochen. Die Flußläuse in der Steppe werden von schmalen Galeriewäldern eingefaßt. An der Küste sind in zerstreuten Beständen wohl 200 000 Kokos- bäume nach und nach angepflanzt worden; sie ziehen sich auch noch weit ins Binnenland hinein. Wildwachsend und angebaut findet sich ferner -—- zum großen Teil in dichten Wäldern — von der Küste bis zum Fuße des Gebirges die wirtschaftlich unschätzbare Oelpalme. Die Gebirgshänge sind
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