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1. Deutschlands Kolonien - S. 255

1902 - Berlin : Heymann
b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher. 255 b) Aus den Kerichtcn -er Keifen-en und Forscher. Untergang des „Eber" und des „Adler" am 16. März 1889?) Der Sturm hatte am Nachmittage des 15. März begonnen; gegen 11 Uhr abends war er zum Orkan angewachsen, und fast alle im Hafen befindlichen Kriegsschiffe hielten ihre Dampfmaschinen in Thätigkeit, um die Gewalt der Stöße gegen die Ankerketten zu verringern. Mächtige Wogen rollten aus dem offenen Meere durch die ungeschützte Seite in den Hafen und schleuderten die Schiffe mit furchtbarer Gewalt umher. Bereits um Mitternacht hatten die Anker, an denen der „Eber" vor dem Winde ritt, ihren Halt verloren. Eine Stunde später waren auch die Anker der „Vandalia" aus dem festen Grunde gerissen worden. Beide Schiffe vermochten noch mit Hülfe von Dampfkraft gegen den Sturm anznkämpfen und einen Zusammenstoß mit den anderen Schiffen zu ver- meiden. Stärker und stärker wurde der Orkan, dessen gewaltiges Brausen nur von dem rollenden Getöse der gegen die Riffe schlagenden Wellen übertönt wurde. Gegen 3 Uhr morgens hatten die Anker sämtlicher Schiffe ihren Halt verloren, und die Fahrzeuge wurden machtlos im engen Hafen umhergeschleudert. Vom User aus konnte man die Lichtsignale der Kriegsschiffe bemerken; aus den Bewegungeruwar zu ersehen, daß die Schiffe ohne Ankerhalt waren. Gegen Tagesanbruch ließ sich wahr- nehmen, daß die Kriegsschiffe gegen die Riffe, wo die furchtbare Brandung Tod und Verderben drohte, angetrieben wurden. Dichte Rauchwolken sah man auffteigen, ein Beweis, daß man verzweifelte Anstrengungen machte, mit Dampfeskraft gegen Wind und Wogen anznkämpfen. Aus dem oberen Verdeck sah man die Mannschaft sich an Masten und sonstigen Gegenständen, die einen Halt gewährten, anklammern. Wie leichte Kork- stücke wurden die mächtigen Schiffe herumgeworfen, bald mit dem Bug, bald mit dem Stern emporgeschleudert, um dann wieder unter Wogen völlig zu verschwinden. Das kleinste Schiff, der „Eber", machte einen letzten Versuch, dem drohenden Geschick zu entgehen. Mit voller Damps- kraft drang er gegen die Wogen vor, doch den tobenden Elementen war er nicht gewachsen; von der Strömung wurde das Schiff gegen die „Nipsic" geschleudert, prallte dann gegen die „Olga" und trieb, als ob der Widerstand gebrochen, machtlos gegen die Riffe. Ungeheure Sturz- wellen rollten über das Schiff hinweg. Im nächsten Moment wurde es von einer Woge emporgehoben und mit der Breitseite auf das Riff ge- schleudert. Ein furchtbares Krachen, und von dem Schiffe war nichts mehr zu sehen. Der Todesschrei der Mannschaften mischte sich mit den Rufen des Entsetzens der am Ufer harrenden Menge. Inzwischen war der Kriegsdampfer „Adler" vom Sturm über die Bai getrieben worden ) Obermüller: „Samoa", S. 46.
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