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1. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 3

1900 - München [u.a.] : Franz
Der Bau und die Oberflächengestalt Mitteleuropas. Z deutschlaud wurde in der Diluvialzeit unter eine von Skandinavien ausgehende Eisdecke begraben und durch diese gewaltigen Eismassen selbst wie durch deren Schmelzwässer in seiner Oberflüche gründlich umgestaltet. Der seit der jüngeren Tertiürzeit landfest gewordene Teil Europas, der von den eben erwähnten geologischen Vorgängen betroffen und dadurch in seinen Umrissen wie in seiner Bodengestalt endgültig bestimmt worden ist, verdient darum nicht bloß wegen seiner Lage, sondern auch wegen des Zusammentreffens der großen geologischen Ereignisse des Mittelalters der Erdgeschichte innerhalb seiner Grenzen den auszeichnenden Namen Mitteleuropa. Dermauunö die Kbermchenge statt Witteteuropas. A. Grenzen. Mitteleuropa ist nach dem eben Gesagten der Teil Europas, der von der Linie Scheldemünduug—rhonequelle im Westen, der Linie Savequelle—weichselmündung im Osten, von den Alpen im Süden und den beiden deutschen Meeren, der Nord- und Ostsee, im Norden begrenzt wird. Dieser Raum, der eine Fläche von ca. 810000 Quadratkilometer umfaßt, hat im Süden und Norden ausgezeichnete natürliche Grenzen: dort die Kämme der südlichen Gruppen der Mittel- und Ostalpen, die zugleich die Sprachgrenze zwischen den Deutschen und den südeuropäischen Romanen bilden, hier die beiden deutschen Meere, welche die Südgermanen von ihren nordischen Brüdern, den Skandinaviern und Engländern, trennen. Viel weniger schroff ist Mitteleuropa nach Westen und Osten abgegrenzt, ja nach Osten fehlt es überhaupt auf weite Strecken an einer natürlichen Abgrenzung zwischen Mitteleuropa und dem osteuro- päischen Flachland; denn die von Nord nach Süd verlaufenden Senken des untern Weichselthals und der oberen Netze und Warthe können wegen ihrer schwachen Einsenkuug in das ostelbische Diluvium nur als notdürftiger Ersatz einer guten natürlichen Grenze gelten. Erst von der Weichselquelle an bilden südwestlich verlaufende Gebirgszüge, die Beskiden, die kleinen Karpathen, das Leithagebirge und die Ausläufer der Ostalpen, eine wohl erkennbare Scheidelinie bis zur Südostecke des mitteleuropäischen Trapezes. Aehnliche Verhältnisse wie die Ostgrenze zeigt die Westgrenze Mitteleuropas. Von der Scheldemündung an bis zur Hochfläche der Ardennen fehlt jede natürliche Begrenzung; erst von dem Durchbruch der Maas durch dieses Plateau kann der scharf- abschneidende Südwestrand desselben sowie der Westabfall des Hunsrücks gegen die Lothringer Hochebene als deutlich ausgesprochene Scheidelinie angesehen werden, und noch mehr gilt dies von den Kämmen der Vogesen und dem Schweizer Jura, die Süddeutschland und die Schweiz un- gemein scharf von Ostfrankreich abschneiden. 1*
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