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1. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 52

1900 - München [u.a.] : Franz
52 Die rechtsrheinischen Nandgebirge. Osthang desfeldberges von kleinen Bergseen (Feldbergsee 1112 in) geschmückt und statt des Waldes nur mit Matten bedeckt, verleihen der Landschaft einen monotonen Charakter, der sich aber erst recht entfaltet, wenn man die Wasserscheide zwischen dem Rhein und der Donau überschreitet und iu die langgestreckten Thäler der Ostabdachung des Gebirges hinabsteigt. Ganz eigenartig ist die Thalbildung in dem Teil des südlichen Schwarz- waldes, der durch das Alb- und Wutachthal (Winkel: Neustadt—achdorf —Waldshut) abgeschlossen ist. Der Abfall dieser Schwarzwaldgruppe erfolgt anfänglich ebenso sanft wie der östliche, um dann steil mit einer 400 m hohen Stufe gegenüber dem Jura am Rheinthale abzubrechen. Um allmählich in das Niveau des letzteren zu kommen, schneiden die Flüsse sehr tief in die sanft geneigte Südwestabdachung des Gebirges eiu und rauschen in engen Schluchten dahin, die weder menschlichen Siedelungen noch Straßen Raum gewähren, so daß manche Thalstrecken, z. B. das Wntachthal oberhalb Grimmelshofen, heute uoch unzugänglich sind. Schiffbar ist wegen des starken Gefälles keiner der südlichen und westlichen Schwarzwaldflüsse, dagegen wird die Flößerei mit gebundenem Holz ans der Kinzig und der Mnrg betrieben, seit der Ausdehnung des Weg- und Eisenbahnbaues und den veränderten Bedinguugeu des Holzhandels allerdings in stetig sich verringerndem Maße. Dafür ist aber die Wasserbenützung für die Landwirtschaft und die Gewerbe im Schwarzwald um so weitergehend. Nur ein kleiner Teil der Thalböden und Untergehänge entbehrt der Bewässerung und der meist sehr zweckmäßig eingerichteten Berieselungsanlagen, die die Wiesen überaus ertragsreich und zum wertvollsten Besitztum der bäuerliche« Bevölkerung des Schwarzwaldes machen. Auch Wasserbenützungs- anlagen sür gewerbliche Zwecke (Zuleitungskanäle, Stauwerke. Sammelbecken:c) sind im Schwarzwald in großer Zahl vorhanden; sind doch selbst die beiden größten Schwarzwaldseen, der Titi und der Schluchsee (858 m), durch Stauschleusen am Ausfluß zur künstlichen Wasseransammlung eingerichtet. 2. Der Odenwald. Vom Thal der Ettlinger Alb an beginnt die breite, der Zaberner Bucht auf der Westseite des Rheines analoge Senke des Kraichgaus, die durch das stufenweise Abbrechen der Triastafeln zwischen dem nördlichen Schwarzwald und dem südlichen Odenwald gegen den Jura- streisen bei Langenbrücken entstanden ist. Da die Tafeln vom Schwarz- Wald und Odenwald her entlang nordostwärts gerichteten Verwerfungslinien staffelsörmig niedersanken, so bildet die Kraichgauer Senke eine gegen die Mittellinie Langenbrücken—mühlhausen gleichmäßig abgestufte Treppen- verwerfung, die bei ihrer geringen Höhe — bis auf 250 m sinkt die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Rheines und des Neckars — von je die bequemste Verbindung zwischen der oberrheinischen Tiefebene und Schwaben bildete. Am linken Ufer des Neckars, am Fuße des über Heidelberg sich erhebenden Königsstuhls (567 in), tritt die grauitische Unterlage des oberrheinischen Gebirgssystems wieder zu Tage, und sofort ändern sich auch wieder die Höhenverhältnisse: es beginnt der in seinen Umrissen einem Quadrat (Heidelberg — Buchen — Groß-Ostheim — Darmstadt)
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