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1. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 68

1900 - München [u.a.] : Franz
68 Das mederrheinische Schiefergebirge. besteht wie dieses rechtsrheinische Grundgebirge Mitteldeutschlands größten teils aus unterdevonischen Schichten, zu denen sich im innersten Kern mutmaßlich auch archäische Gesteine gesellen. Aus Tauuusphylliten, weißgrauen Tauuusquarziten (Quarzsandsteine von außerordentlich sestem Gefüge), dunkelblaugrauen Hunsrückschiesern und Grauwackeusaudsteinen setzen sich die unterdevonischen Schichten des Hnnsrücks zusammen und zwar in der Weise, daß die beiden erstgenannten härteren Gesteine in konkordanter Lagerung das Grundgebirge, der weichere Hunsrückschieser und die Grauwacke dagegen die zwischen den Sätteln der Quarzite bestehende» Vertiefungen auskleiden. Aus dieser Lagerung der Gesteine im Hunsrück geht hervor, daß derselbe gleich dem ganzen niederrheinischen Gebirgssystem etwa zu Ende der Steiukohleuzeit aufgefaltet worden ist. Dieses paläozoische Hochgebirge Mitteldeutschlands sank aber, wie die übereinstimmende Beschaffenheit der in der Trierer Bucht und am Nord- rand der Eifel abgelagerten Trias- und Liasschichten darthut, von der Zeit des Oberrotliegenden an allmählich wieder unter den Meeres- spiegel, um erst gegen Ende der Jurazeit wieder daraus emporzutauchen. Da zur selben Zeit die Bildung mächtiger Spalten und die Absenkung weiter Landstrecken innerhalb des mitteldeutschen Gebirgslandes vor sich ging, so konnte die Zerstörung der aufgelagerten Jura-, Trias- und devonischen Schichtmassen durch die abtragende Gewalt des Wassers um so rascher vor sich gehen. Vor der jüngern Kreideperiode, deren Schichten am Nordrand des niederrheinischen Systems unmittelbar über dem Devon lagern, muß die ganze mesozoische Decke des Gebirges bereits denudiert gewesen sein: das niederrheinische Abrasionsplateau und damit auch das- jenige des Hnnsrücks waren im ganzen vollendet. Eine weniger einfache Entstehungsgeschichte und darum auch einen etwas komplizierteren geologischen Aufbau zeigt das Nordpfälzer Berg- land, das sich mit seinen sedimentären und eruptiven Schichten eng dem südlichen Hang des Hnnsrücks anschließt, zu dem welligen Sandstein- platean der Hardt im Südosten aber in merklichem Gegensatz steht. Zwischen dem Grundgebirge der Hardt, westostwärts gerichteten Gneis- und Granitzügen von bedeutender Höhe, und dem alten Hochgebirge Mitteldeutschlands hat sich, wie aus den Konglomeraten des heutigen Nordpfälzer Berglandes unzweifelhaft hervorgeht, in der paläozoischen Zeit eine gewaltige Depression ausgedehnt, die durch die Gerölle und den Schlamm, die von den Flüssen der benachbarten Hochgebirge herab- geführt wurden, nach und nach zugeschüttet worden ist. Noch ehe diese Geröll- und Schlammmassen in der Saar-Nahe-Depression zur Ablagerung gekommen waren, entfaltete sich daselbst wie fast allgemein in der älteren Dyasperiode eine heftige vulkanische Thätigkeit, durch welche mächtige Decken von älteren Eruptivgesteinen, von Porphyr und Melapbyr, über die rotliegenden Konglomerate sowie über die von der üppigen Pflanzen- Welt der Steinkohlenperiode gebildeten Pflanzenlager gebreitet wurden. Entlang zweier wohl durch das ehemalige granitische Hochgebirge vor-
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