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1. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 69

1900 - München [u.a.] : Franz
Taunus und Hunsrück. 69 gezeichneten Linien, einer Sattel- und einer Muldenachse, hat sich die Auflagerung der oben angedeuteten Schichten vollzogen. Die Ränder der zwischen Nahe und Glan westostwärts hinziehenden Mulde Merzig a. d. S.— Bretzenheim unweit Kreuznach) bestehen aus roten Schieferthonen, sogenannten Rötelschiesern und Tuffschichten, die mit Kalkbänken Wechsel- lagern (Unterrotliegendes). Die Mulde ist von einer mächtigen Melaphyr- masse und von einem kleineren, an der Nahequelle hervortretenden Porphyrlager überdeckt, die sich auf unterrotliegende Schichten ebenso konkordant auflagern wie diese auf das Liegende der oberen Steinkohlen- formation. In der schwach eingedrückten Nappe der Melaphyrdecke haben sich in der jüngeren Dyasperiode wieder Rötelschiefer, vor allem aber rote Konglomerate abgelagert, die ihr Material zum Teil aus den anstehenden Eruptivmassen, zum Teil aus den Schiefern und Grauwackeu des Huusrücks erhalten haben. Gegenüber diesem verhältnismäßig einfachen geologischen Bau des Berglandes an der Nahe muß derjenige des Nordpfälzer Berglandes als ein ziemlich verwickelter bezeichnet werden. Das Gebiet zwischen dem Glan und dem Landstuhler Bruch stellt nämlich einen Sattel (Neun- kirchen—potzberg—alsenz) von rotliegenden und karbonischen Schichten vor, der durch die von den Ausbrüchen mächtiger Porphyrstöcke bedingten Verwerfungen in eine Reihe Spezicilsättel und -mulden zerlegt worden ist. An der Achse des Hauptsattels treten sogenannte Kuseler Schichten (Ueberkohlenformation) auf, die vorwiegend aus grauen Sandsteinen und Schieferthonen mit schwach entwickelten Kohlenflözen, daneben auch noch aus Konglomeraten von Granit- und Porphyrgeschieben bestehen. An zwei Stellen, dem Donnersberg und dem Königsberg, sind die Porphyr- Massen aus den karbonischen Schichten hervorgebrochen und haben zugleich zahlreiche, ihnen eng angeschlossene Melaphyrgänge aus der gewaltigen Tiefe der einstigen Saarbrückener Depression mit herausgeführt. Der Nordflügel des Sattels, der gegen das Glanthal sich neigt, ist aus denselben Gesteinen des Unterrotliegenden zusammen- gesetzt, aus denen der südliche Flügel der Nahemulde besteht. Die südliche Flanke des Sattels, der am Landstuhler Bruch fast un- merklich in den Buntsandstein übergeht, besteht in den tieferen Lagen auch aus den Tuffschichten und Schieferthonen der unteren Dyas; über diesen Gesteinen des Unterrotliegenden folgen dann aber am Rand des Bruches noch braunrote Sandsteine und rote Trümmergesteine des Oberrotliegenden. ^ Die scharf abgeschnittenen Schichtenköpfe der Grauwackeu und Thonschiefer des Huusrücks steigen mit schroffen Wänden aus den be- grenzenden Tbälern, dem weinreichen Rhein- und Moselthal, zu einem ca. 600 in hohen breiten Plateau empor, dessen Gesteinsschichten nahezu horizontal verlaufen und der dichtbewaldeten Hochfläche deshalb den Charakter größter Eintönigkeit verleihen. Diese Einförmigkeit der Profil- linie wird nun aber doch mehrfach durch das Auftreten langgestreckter,
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