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1. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 98

1900 - München [u.a.] : Franz
98 Thüringen und seine Randgebirge. Von der Rüsselkuppe bis zum Ringberg, Zechstein und Rotliegendes, vom letzt- genannten Gipfel an bis zum Jnselsberg endlich Glimmerschiefer, Gneis und Granit mit vereinzelten Porphyrdecken, deren eine den Gipfel des Jnselsberges selbst zusammensetzt. Alle diese Schichten fallen nordwestlich ein, stellen also den nordwestlichen Hang des Jnselsbergsattels vor. Vom Granitgebiet des Jnselsberges an ändert sich die Fallrichtuug der Schichten; die Gneise, Kulmschichten und Trümmergesteine des Rotliegenden, welche neben Porphyrdecken und -lagern in der genannten Reihenfolge den Kamm des Gebirges bis etwa zum Thal der Ilm zusammensetzen, fallen nach Ostsüdost zu einer Mulde, die in der Suhler Gegend, südlich vom Beerberg, auch orographisch deutlich ausgeprägt ist. Bei Suhl tritt der Grauit zum letztenmal in zusammenhängenden Massen im Thüringer Wald auf; alle Eruptivgesteine, die weiter östlich an der Zusammensetzung des Kammes teilnehmen, sind zum kleineren Teil Porphyrgesteine, zum größeren Teil Melaphyrbilduugen. Diese Porphyrdecken und Melaphyrlager, die von den sie umgebenden Trümmergesteinen des Rotliegenden oft schwer zu unterscheiden sind, verursachten durch ihr Hervorbrechen aus deu besonders gegen das Schwarzathal mächtig auftretenden cambrischen und phyllitischen Schiefern das Anschwellen der Mitte des ganzen Gebirgszuges zu bedeutenden Höhen. Der Sperrhügel (886 in), der Donnershauk (894 m), der Sachsenstein (919 m), der Beerberg (984 m), der höchste Gipfel des ganzen Gebirgszuges, der große Finsterberg (946 m), der Dreiherrnstein (838 m), sie alle sind vulkanische Kuppen, die Ergüssen von Eruptivmassen zur Zeit des Rotliegeudeu ihre Entstehung verdanken. Zwischen ihnen und zum Teil über ihnen breiten sich die durch die niemals still stehende Erosion und Denudation gelieferten Sedimentschichten des Rotliegenden aus, welche zumeist aus abgerundeten Geschieben von verschiedenen Porphyren, namentlich Quarzporphyren, und Melaphyren bestehen und welche durch die eingelagerten Porphyrdecken ein festes, der weiteren Denudation widerstehendes Skelett erhalten haben. An dem Schwarzathal, wo die Phyllitschieser durch eine dem Jnselsbergsattel parallele Auf- Wölbung an die Oberfläche gebracht worden sind, treten die eingelagerten Lavamassen völlig zurück, und darum sinkt die Kammlinie in diesem Teil des Thüringer Waldes gegen die des mittleren Abschnittes um mehr als 100 m herab; das Kieserle und der Bleß, die beiden höchsten Punkte des südöstlichen Drittels des Gebirges, erreichen nur noch 868 bezw. 865 m Meereshöhe. Wie in der Höhe so unterscheidet sich der mittlere Teil des Thüringer Waldes auch durch eine deutlich ausgeprägte symmetrische Augliederuug von Seitenkämmen von dem Nordwest- und Südostdrittel des ganzen Gebirgszuges. Letztere senden nur vereinzelte Nebenkämme von meist geringer Erhebung vom Hauptkamm aus; an den Mittlern Teil des Gebirges dagegen gliedern sich in nahezu regelmäßiger Reihenfolge nach Nordost und Südwest Seitenkämme an, die an Höhe hinter dem Hauptkamm wenig zurückstehen. So zweigt am Dreiherrnstein nach
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