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1. Thüringen - S. 26

1899 - Weimar : Huschke
— 26 — § io. Landgraf Ludwig Ii. oder der Eiserne. 1140—1172. Er kümmerte sich anfangs wenig um die Regierung. Die Edelleute und Amtleute konnten deshalb unbehindert die armen Bauern bedrücken. Das erfuhr Ludwig von einem Nuhlaer Waffenschmiede und ward nun streng gegen die Adeligen. Diese empörten sich, wurden aber von dem Landgrafen bei Fr ei bürg besiegt und von ihm bestraft. (Der Edelacker). Seinem Schwager, dem Kaiser Friedrich Barbarossa, war er treu ergeben. Als ihn dieser einstmals auf der Neuenburg besuchte, stellte er eine „leben- dige Mauer" um dieselbe auf. Er starb 1172, und seine Leiche ward seinem Befehle gemäß von den ihn fürchtenden Edelleuten 12 Meilen weit bis nach Reinhardsbrunn getragen. Seine Zeitgenossen nannten ihn Prohns (d. i. der Rechtschaffene); später hieß er der Eiserne. § 11. Landgraf Hermann I. 1190—1217. Der dritte Landgras Thüringens war Lndwig Iii. oder Fromme 1172—1190. Er hatte manche Kriege zu führen, erbaute die Georgen- kirche zu Eisenach und nahm am 3. Kreuzzuge teil. Krankheit nötigte ihn zur Umkehr; während der Seefahrt starb er. Da er kinderlos war, erhielt das Land sein Bruder Hermann I. Hermann war klug, tapser und hatte manchen Krieg zu führen. In dem Kampfe gegen Heinrich den Löwen ward er bei Weißenfee 1180 gefangen und 1 Jahr in Haft behalten. Dadurch, daß er drei Kaifern (Philipp von Schwaben, Otto Iv. und Friedrich Ii.) die gelobte Treue brach, brachte er große Kriegsnot über sein Land. Er liebte Gesang und Dichtkunst. Unter seinem Schutze stellten die größten Sänger seiner Zeit auf der Wartburg Wettgesänge an. Ein solcher Wettgesang war der Wartburger Sängerkrieg 1206 und 1207. Sechs große Minnesänger nahmen daran teil, nämlich Wolfram von Eschenbach, Walter von der Vogelweide, Heinrich von Ofterdingen, Herr Heinrich, der tugendhaste Schreiber, Herr Rein- mar der Alte, Johannes Bitterolf. Sie sangen das Lob des freigebigen Hermann; nur Heinrich von Ofterdingen stellte seinen Herrn, den Herzog Leopold von Österreich, über den thüringischen Landgrafen. Ofterdingen unterlag im Sängerstreite und sollte deshalb getötet werden, wurde aber von der Landgräfin Sophie, Hermanns zweiter Gemahlin, beschützt. Ihm ward gestattet, sich als Beistand den ungarischen Sänger und Zan- berer Klingsor herbei zu holen. Mit diesem kehrte er nach einem Jahre
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