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1. Thüringen - S. 32

1899 - Weimar : Huschke
— 32 — war nicht zufrieden, und es entstand der Bruderkrieg (1446—1451). Viele Städte und Dörfer Thüringens wurden verwüstet und dabei empörende Grausamkeiten verübt. Als bei Gera einer der Büchsenschützen des Kurfürsten sich erbot, den Herzog Wilhelm in seinem Zelte zu erschießen, sagte Friedrich: „Schieß, wen du willst; nur triff meinen Bruder nicht!" Wilhelm erfuhr dies und schloß Frieden, und beide Brüder lebten fortan in Eintracht mit einander. — Herzog Wilhelm Iii. war tapfer und streng. Von ihm pflegte man zu sagen: „Wenn Herzog Wilhelm die Sporen zum Streite anlegt und damit über den Schloßhof zu Weimar geht, so hört es ganz Thüringen, und es hat sich vorzusehen, wer ihm dazu Ursache gegeben hat." Der Prinzenraub 1455. In dem Bruderkriege hatte der böhmische Ritter Kunz von Kaufungen dem Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen beigestanden, und da er glaubte, von ihm dafür nicht hinreichend entschädigt worden zu sein, raubte er 1455 in Alten- bürg die Prinzen Ernst und Albert. (Wilhelm von Mosen, Wilhelm v. Schöusels, der Küchenjunge Schwalbe; der Köhler Schmidt). Kunz von Kaufungen wurde in Freiberg hingerichtet. Die beiden sächsischen Prinzen wurden die Stammväter der ernesti- nischen und albertinischen Linie. 1485 teilten sie in Leipzig ihre Lande; Thüringen kam mit der Kurwürde an Ernst, Meißen an Albrecht. Nachfolger des Kurfürsten Ernst sind 3 Kurfürsten: Friedrich der Weise, 1486—1525, Iohann der Beständige, 1525—1532, und Johann Friedrich der Großmütige, 1532—1547 (1554). Dieselben waren die Beschützer Dr. Martin Luthers, des großen Reformators der Kirche. § 22. Dr. Martin Luther. Luther wurde am 10. November 1483 in Cisleben geboren. Es war der Sohn eines armen Bergmannes aus Möhra. Seinen ersten Schulunterricht erhielt er in Mansfeld; dann kam er nach Magdeburg, darauf nach Eisenach. (Frau Ursula Cotta). Hierauf ging er aus die Universität nach Erfurt, wo er erst Rechtswissenschaft studierte, dann aber Augustinermönch wurde. 1508 wurde er Professor an der Universität zu Wittenberg. § 23. Luther schlägt am 31. Okt. 1517 gegen den von Tetzel ge- triebenen Ablaszhaudel 95 Streitsätze an die Schloßkirche zu Wittenberg Der Kardinal Cajetan in Augsburg war nicht imstande, Luther zum Widerrufe zu bewegen. Karl von Miltitz, der dem fächstschen Kurfürsten eine geweihete goldene Nose des Papstes überbrachte, erhielt
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