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1. Thüringen - S. 41

1899 - Weimar : Huschke
— 41 — Johann Gottfried von Herder wurde 1744 (den 25. August) als der Sohn eines unbemittelten Lehrers in Mohrungen geboren, studierte die Religionswissenschaft und kam durch Goethe 1776 nach Weimar, wo er als Generalsuperintendent bis Zu seinem Tode 1803 (den 18. Dezember) vortrefflich wirkte. Auch er hat außer vielen anderen Werken herrliche Dichtungen geschaffen. In Weimars Stadtkirche ruht seine irdische Hülle. Friedrich von Schiller stammt wie Wieland aus dem Schwaben- lande, wo er 1759 (den 10. November) in Marbach geboren wurde. Wie Goethe, der fem innigster Freund ward, schrieb er viele Theaterstücke und andere Gedichte. Einige Jahre lehrte er als Professor der Geschichte in Jena, zog 1799 nach Weimar und starb 1805 (den 9. Mai). Diesen vier großen Männern, dem „glänzenden Viergestirn", sind in Weimar schöne Denkmäler errichtet worden. Aber unvergängliche Denk- mäler haben sie sich selbst durch ihre eigenen Werke gegründet. Schiller läßt darum mit Recht die Ilm sprechen: „Meine Ufer sind arm; doch höret die leisere Welle, Führet der Strom sie vorbei, manches unsterbliche Lied." 8 43. Im Jahre 1789 brach eine große Revolution in Frankreich aus. Die Franzosen töteten ihren König Ludwig Xvi. An dem nn- glücklichen Kriege Deutschlands gegen Frankreich 1792 nahm auch Karl August mit teil. Napoleon, der sich 1804 zum Kaiser der Franzosen emporgeschwungen hatte, überzog Deutschland bald mit Krieg. Im Jahre 1806 am 14 Oktober war die Schlacht bei Jena und Auerstedt, in welcher die Preußen von Napoleon 1. gänzlich ge- schlagen wurden. Am 15. Oktober erschien Napoleon in Weimar, wo die Herzogin Luise durch ihre Geistesgegenwart und ihren Edelsinn den zürnen- den Kaiser besänftigte, so daß er Karl August das Land ließ, die Stadt Weimar nicht plünderte und dem Lande nicht allzuschwere Abgaben auf- erlegte. Karl August war nun freilich von dem mächtigen französischen Kaiser abhängig. — Nach der Befreiungsschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813 beteiligte sich Karl August auch an dem Befreiungskriege gegen Frankreich. 1816 wurde Weimar ein Grotzherzogtum. Karl August nahm am 21. April 1815 den Titel eines Groß- Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach an, und sein Land erhielt eine Gebietsvergrößerung von 31 Quadratmeilen. Der Neustädter Kreis, das Oberland im Eisenacher Kreise und andere Besitzungen bildeten diesen Zuwachs. (Der Volkswitz sagte damals in Rücksicht auf die erworbenen Eisenacher Lande: Karl August hat bekommen: ein langes Feld (Lengsfeld), einen dürren Bach (Dermbach), eine magere Geis (Geisa) und ein leeres Fach (Vacha).
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