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1. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 64

1910 - Altenburg : Bonde
— 64 — Warum sind hier im Heimatland der Pleiße so verschieden- artige Industriezweige vertreten? Die Hauptindustrie bildet die Weberei; das Heimatland der Pleiße kann also als ein Webereibezirk bezeichnet werden. Die Weberei ist aber nicht möglich ohne das Garn; es entstanden darum in dem Pleißengau auch mannigfache Garnspinnereien, die den Webereien billiges Material liefern; das war aber um so leichter möglich, als doch in der Nähe die Schafzucht in hoher Blüte steht und so billiges Rohmaterial liefert, andererseits aber liegen die Orte an einer Hanptverkehrslinie des mitteldeutschen Eisenbahnnetzes, wodurch die Zufuhr der aus- ländischen Rohmaterialien erleichtert wird. Die Garne, Tuche und Kleiderstoffe müssen gefärbt werden; daher die zahlreichen Färbereien! Die Anlage derselben ward begünstigt durch die Wasserkraft der Pleiße. Inwiefern? In allen diesen Fabriken sind zum Spinnen und Weben, zum Färben und Glänzen mancherlei Maschinen und Apparate notwendig, und diese liefern die Maschinenfabriken. All diese Fabriken sind also her- vorgerufen worden durch die Weberei; sie sind allesamt notwendig zum Gedeihen dieser Industrie und haben allesamt dazu beigetragen, daß dieser Industriezweig zu so hoher Blüte gelangt ist. Was ist aber außerdem notwendig zum Aufblühen der Fabrik- tätig keit? (Erinnert wird an Meuselwitz, Alteuburg usw.) Die Kohleu, die zur Entwickelung der Dampfkraft erforderlich sind, brauchen nicht weit hergeholt zu werden, sie werden in allernächster Nähe in der Gegend von Zwickau gegraben. Diese Kohle eignet sich weit besser zur Entwickelung der Dampfkraft als unsere Kohle. Warum wohl? Welchen Einfluß hat die lebhaft entwickelte Industrie auf die Zahl der Bewohner gehabt? Die ganze Gegend ist sehr dicht bevölkert, wie uns die Einwohnerzahlen der Städte und Dörfer zeigen. Überschrift: Die Industriezweige im Pleißengebiete. Wückölick: Das Heimatland der Pleiße. (Unteres Vogtland.) 1. Lage: Es liegt zwischen Elster und Mulde und wird im Süden begrenzt von der Göltzsch, während im Norden der Gessenbach, die Sprotte und das Meerchen das untere Vogtland von dem Hügelland des Ostkreises trennen. 2. Bodengestaltung: Das untere Vogtland ist eine Hochebene, die nach Süden zu allmählich ansteigt; der nördlichste Teil derselben ist die Hochfläche unseres Ostkreises. Nahe am Südrande der Platte entspringt die Pleiße, deren Tal anfangs eine flache Mulde bildet, fpäter aber sich tiefer in das Gestein eingräbt und so die Platte in zwei Hälften teilt, von denen die östliche die schmälere ist. Die Ränder der Platte sind im oberen Teile ziemlich steil und treten vielfach ganz nahe an die beiden großen Randflüsse heran; daher sind die Randtäler der Mulde und Elster, Sprotte und Göltzsch ziemlich tief. 3. Bewässerung: Die vogtläudische Platte sendet ihr Wasser zum größten Teil zur Pleiße. Warum fließen so wenig zur Elster und Mulde? Der steile Abfall der Platte nach der Elster und Mulde hin erschwert den Abfluß des Masses nach dieser Seite; dazu kommt, daß die Wasserscheide sich ganz in der Nähe der beiden Randflüsse hinzieht. Die Gewässer, die von der Platte zur Elster und Mulde hinfließen, können also nur ganz kurze Bäche sein. Gefälle dieser Bäche im Vergleich zu ihrer Länge und zur Lage der Quellen! Nachteilige Einwirkung auf den Wasserreichtum! (Im Hoch- sommer wenig Wasser, durch Gewitterregen und schnelle Schneeschmelze schwellen sie zu reißenden Gebirgsslüssen an und verursachen Überschwemmungen.)
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