Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 79

1910 - Altenburg : Bonde
— 79 — 5. Stücf: Die Zvölmse und die Zvölmsedörfer. Ziel: Die unfruchtbarste Gegend unseres Westkreises. 1. Welches ist die unfruchtbarste Gegend unseres Westkreises und wo liegt sie? Die unfruchtbarste Gegend unseres Westkreises ist die Wölmse. Dieselbe nimmt den Nordwesten des Westkreises ein und erstreckt sich von der Saale bis zur oberen Gleiße, von der unteren Roda bis zum Wogauer Bache. 2. Inwiefern ist die Wölmse die unfruchtbarste Gegend unseres Westkreises? Die Wölmse ist ein Bergrücken, der steil aus seiner Umgebung emporsteigt. Die steilen Hänge sind zum größten Teile nackt und kahl; nur hier und da sind sie von dürftigen Äckern bedeckt. Der Rücken der Wölmse ist bewaldet. Im östlichen Teile breiten sich besonders Nadelwälder aus, der westliche Rücken dagegen ist mit prächtigem Laubwald bestanden. Der Rücken der Wölmse ist unbewohnt. Kein einziges Dorf ist auf der Höhe zu finden; nur ein einzelnes Gehöft, das Luftschiff genannt, findet sich da droben. Auch die Abhänge sind nicht besiedelt. Dagegen umzieht den Ost- und Südfuß der Wölmse ein Kranz von Dörfern. 3. Woher rührt die Unfruchtbarkeit der Wölmse? Die Unfruchtbarkeit der Wölmse ist begründet in ihrem Bau. Die Wölmse ist ein 8—9 km langer und 2—4 km breiter Bergrücken, der auf seiner Höhe fast eben ist. Er bildet also eine Hochplatte. Steil steigt diese Hochplatte aus dem Vorlande empor. Am höchsten und schroffsten sind ihre Wände im Westen, wo sie gegen 200 m über das Saaltal sich erheben. Der Absturz der Abhänge ist so schroff und jäh, daß überall uns kahle Felsen entgegenstarren. Im Westen ist die Platte durch tiefe Gründe in drei schmale Rücken zerschnitten. Der südliche Rücken, der Johannisberg, trägt die Lobdeburg, während auf dem nördlichen Rücken, der der Haus- oder Fuchsberg genannt wird, der alte Fuchsturm sich erhebt. Der mittlere Rücken wird die Kernberge genannt. Der schroffe Bau der Wölmse rührt von ihrem Gesteinsbau her. Die Wölmse baut sich nämlich aus festem Muschelkalk auf, unter dem der Buntsandstein lagert. Der Muschelkalk ist hart und fest und verwittert sehr schwer. Infolgedessen ist die Acker- krnme dünn und steinig. so daß sie sich für den Ackerbau nicht eignet. An den steilen Abhängen aber kann das Erdreich nicht haften, deshalb sind diese zumeist kahl, oder nur mit dürftigem Strauchwerk (Wacholder) bewachsen. Iur sachlichen Vertiefung: Woher hat der Muschelkalk seinen Namen? — Wie mögen die Muscheln hineingekommen sein? — Was für ein Gestein also? — Welcher von beiden ist jünger? — Warum muß der Muschelkalk jünger sein? — Wie kommts wohl, daß im Holzlande der Muschelkalk fehlt? usw. Zusammenfassung: Gesteinsbau und Bodenform der Wölmse. 4. Wie kommts, daß der Ost- und Südfuß der Wölmse von freundlichen Dörfern umgeben ist? Welche Dörfer liegen hier? (Karte!) Was für Dörfer mögen es sein? (Bauern- dörfer.) Warum? (Zum Teil sehr klein.) Was können wir daraus schließen? (Boden fruchtbar.) Was läßt das vermuten? (Anderes Gestein.) Was für Gestein? (Bunt- fandstein.) Womit wohl vermischt? Denkt daran, daß die Kornkammer unmittelbar daran stößt! (Mergelschichten.) Was wird man bauen? (Getreide!) Wozu wird man die Abhänge verwenden? (Obstbau.) Warum wohl? (Die Abhänge warm und sonnig.) Welche Obstsorten? (Pflaumen-, Nußbäume.) Zusammenfassung: Die Bauerndörfer am Fuße der Wölmse.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer