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1. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 104

1910 - Altenburg : Bonde
- 104 — Welche Arbeit erfordert der Christ bäum Handel? Die Christ- bäume müssen ausgesucht und gefällt werden. Bereits im November durchstreifen die Förster mit den Holzarbeitern die Wälder und markieren die Bäume, die gefällt werden sollen. Daun wird jeder Baum mit Strohseilen zusammengebunden, damit die Äste und Zweige nicht brechen. In großen Wagenladungen werden sie aus dem Gebirge nach der Bahn gebracht. Von dort aus treten sie ihre Reise zu uns an. Zusammenfassung: Die Erzeugnisse des Meininger und Schwarzburger Ober- landes. 3. Wie kommts nur, daß das Meininger und Schwarzlmrger Oberland so mannig- faltige Spielwaren und Wirtschastsgegenstäude liefert? Das Meininger und Schwarzburger Oberland ist eine Hochplatte, die im Durch- schnitt 750 m hoch liegt. Infolge der hohen Lage ist das Klima ziemlich rauh. Das Gebirge baut sich wie der benachbarte Frankenwald aus hartem Schieferstein auf. Daneben finden sich aber auch Granit, Grün st ein und Grauwacke, auch Kalk- st e i u und Porphyr treten an verschiedenen Stellen auf. Die Oberfläche des Gebirges zeigt die Form einer breiten Platte. Von der Mitte her dacht sich die Gebirgsplatte allmählich nach Süden und Norden ab, doch tritt der Rücken nirgends stark hervor. Einzelne abgerundete Knppen steigen hier und da aus der Oberfläche empor. Auf dem Meininger Oberland sind K i e s e r l e und B l e ß die bedeutsamsten Bergkuppen, die eine Höhe von 868 m erreichen. Dem Schwarzburger Oberland sind auf der Nordseite Wurzel- und B n r z e l b e r g als höchste Kuppen aufgesetzt. Was haben Höhe und Gest einsbau bewirkt? Auf den Höhen des Gebirges ist der Ackerbau kaum möglich, und wo man ihn dennoch betreibt, da bringt er nur kärglichen Gewinn. Je höher man steigt, desto dürs- tiger werden die Äcker und desto geringer ihr Ertrag. Weizen ist bereits in der Höhe von 550 m nicht mehr anzutreffen, Roggen und Hafer reichen noch bis znr Höhe von 650 m hinauf. Freilich kommen sie oftmals nicht zur Reife, dagegen werden Kartoffeln und Flachs auch in höher gelegenen Teilen noch angebaut. Je höher man steigt, desto seltner werden die Ackerfluren- An ihre Stelle tritt der Wald. Zumeist sind die Hochflächen und Berge des Oberlandes mit ausgedehnten Nadelwäldern bestanden, deren Boden oft weithin mit Heidel- und Preißelbeer- büschen bedeckt ist. Das Waldesgrün wird hier und da von grünen Wiesen- t e p p i ch e u unterbrochen, die sich an den Abhängen und auf den Höhen hinziehen; doch haben diese meist nur ein kurzes und hartes Gras, das nur einmal im Jahre ge- mäht werden kann. Zur sachlichen Wertiefung: Wie kommts, daß Acker- und Obstbau mit der zunehmenden Höhe abnehmen? Es fehlen die Bedingungen, die für das Wachstum und Gedeihen der Pflanzen notwendig find. Es ist zwar ein nähr- kräftiger Boden vorhanden, aber es fehlt die dicke Ackerkrume; es ist auch genügend Feuchtigkeit da, aber es fehlt die Wärme. Wie konimts, daß die Wärme mit der zunehmenden Höhe ab- nimmt? Das liegt zunächst an der Luft. Die Luft auf den Höhen ist dünner und trockner als die Luft unten im Tief- und Hügellande. Weil die oberen Luftschichten dünner sind, können sie nur wenig Wärmestrahlen ausnehmen. Da die oberen Luft- fchichten auch vom Erdboden nicht viel Wärme erhalten können, so müssen sie kühler bleiben, als die Luftschichten unten in der Ebene.
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