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1. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 128

1910 - Altenburg : Bonde
— 128 — Wie kommt dies wohl? Die thüringische Ostplatte dacht sich nach der Saale und nach der Gera hin ab, das Flußbett der Ilm ist also in den höchsten Teil der Platte eingegraben, das Ilmtal liegt demgemäß viel höher als das Saal- und Geratal. (Der Jlmfpiegel bei Stadtilm liegt 65 in höher als der Geraspiegel bei Arnstadt und 154 m höher als der Saalspiegel bei Rudolstadt.) Deshalb zieht sich die Wasserscheide meist ziemlich nahe an der Ilm hin; die Zuflüsse müssen also klein und unbedeutend sein. Überschrift: Das Ilmtal in der Muschelkalkplatte. 4. Stücf: Das Saaltal. Ziel: Wir lernen nunmehr noch die Perle des östlichen Thüringens kennen. 1. Welches ist die Perle des östlichen Thüringens und inwiefern kann diese Landschaft so genannt werden? Der östliche Randfluß der Ostplatte Thüringens ist die Saale. Sie begleitet zunächst in vielfach gewundenem Laufe den Ost- und Rordostabhang des Frankenwaldes und bildet die enge, aber an Natnrschönheiten reiche obere S a a l g a s s e. Oberhalb Saalfeld tritt der Fluß in enger Pforte aus der Gasse heraus und durchfließt nun die breite S a a l a u e, die sich von Saalfeld bis Großheringen erstreckt. Auf beiden Seiten wird die Saalaue, die stellenweise eine Breite von 2—3 km aufweist, von schönen Bergwänden und Bergvorsprüngen eingeschlossen, die teils bewaldet, teils mit Reben bekränzt sind. Bald steigen die Talränder schroff und jäh aus dem Tale empor, bald fallen sie sanft zum Tale nieder; hier treten sie näher an den Fluß heran und engen ihn auf eine Strecke ein, dort wieder weichen sie weiter zurück und bilden so weite Tal- decken. In gewundenem Lause schlängelt sich die Saale durch die Aue; saftige Wiesen begleiten ihre Ufer und fruchtbare Acker dehnen sich im Tale aus. Freundliche Dörfer, von fruchtbaren Obsthainen umgeben, breiten sich in der Talaue aus; gewerbtätige Städte liegen am Rande der Aue, auf den Höhen aber thronen fchöne Burgen und Ruinen. Zunächst fließt die Saale an Saalfeld vorüber, dessen Wahrzeichen die merkwürdige Sorbenbnrg bildet. Dann berührt sie auf ihrem Laufe die Residenzstadt R nd olstad t, die von der Heid ecksburg überragt wird. Weiter abwärts liegt auf hoher Warte das Städtchen Orlamünde, dessen Kemenate von steiler Höhe ernst zu Tale schaut. Auf dem rechten Ufer erhebt sich die stolze Leuchtenburg, die 240 in über dem Tale thront und deshalb weithin sichtbar ist. Gegenüber liegt das gewerbreiche Städtchen Kahla. Nachdem der Fluß an dem steilen Felsen von Rothen- stein vorüber ist, tritt er bei Lobeda in das Gebiet des Muschelkalks ein. Jäh und schroff steigen die Felsen, die meist kahle Abhänge bilden, am Rande der Aue empor. Auf vor- springenden Bergzungen thronen die Ruinen Lobdeburg, Fnchsturm und Kunitz- bürg und erinnern an vergangene Zeiten. In der weiten Flußaue aber liegt das freundliche Jena, die Universitätsstadt des Thüringer Landes. Die Kalkberge, welche das Talbecken ringsum einschließen, tragen hier und da Weinberge, so daß der Dichter wohl singen konnte In Jena preßt man Trauben aus Und macht sogar noch Wein daraus. Nun fließt die Saale an Dornburg vorüber, dessen drei Schlösser von steiler Höhe ins Tal niederschauen; dann berührt sie K a m b u r g und tritt in den wald- umsäumten Kessel von Großheringen ein, der sich am Unterlauf der Ilm bis Sulza hinaufzieht.
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