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1. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 166

1910 - Altenburg : Bonde
— 166 — .c) Der Hauptfluß des Ostkreises ist die Pleiße, welche auf der vogtläudischen Platte entspringt, an den Städten Werdan und Crimmitschau vorbeifließt und oberhalb Gosel (3i/<, Stunden südlich von Altenburg) in den Ostkreis eintritt. Ans ihrem uu- gesähr 6 Stunden langen Laufe innerhalb desselben berührt sie die Ortschaften Ponitz, Gößnitz, Zürchau, Saara, Möckern, Paditz, Kotteritz, Münsa, Schelchwitz, Remsa, Win- dischlenba, Treben und Serbitz. Bei Serbitz tritt die Pleiße aus dem Ostkreise aus, fließt nordwärts und mündet bei Leipzig in die Elster. Im Ostkreise fließen der Pleiße zu von links Sprotte und G e r st e n b a ch (mit blauer Flnt und Erlenbach), von rechts das Meerchen und der Spannerbach. Außerhalb desselben nimmt sie noch die Wiera auf, die am Räude der Leina hinfließt. Einige Bäche fließen zur Elfter hin, z. B. der Gefsen- und Brahmabach. ä) Der Altenbnrger Ostkreis gehört zu den ergiebigsten Gegenden unseres deutschen Vaterlandes. Der fruchtbare Ackerboden bildet die Grundlage der blühenden Land- Wirtschaft, die mit ihren Erzeugnissen noch die weniger fruchtbaren Gegenden des Vogtlandes und Erzgebirges versorgen kann. Die ausgedehnten Braunkohlen- l a g e r dagegen, die nicht nur deu Ostkreis, sondern auch die umliegenden Gegenden mit einem wohlfeilen Brennmaterial versorgen, haben in den Städten des Ostkreises eine leb- hafte Fabriktätigkeit hervorgerufen. Als besondere Zweige sind zu erwähnen die Handschuh-, Zigarren-, Maschinen- und Knopssabrikation. e) Die wichtigsten Orte sind: A l t e n b n r g , 42 000 Einwohner, Schloß (Prinzen- raub); Sitz der obersten Landesbehörden; zahlreiche Wohltätigkeitsanstalten (Hospital zum heil. Geist, St. Jakobshospital, Laudeskranken- und Landessiechenhaus, Kiuderhospital, Kinderheim und Amalienschule, Volksküche); Schulanstalten (Gymnasium, Realgymnasium, Rea.schule, Seminar, Technikum, Handelsschule, Landwirtschaftsschule, 2 höhere Töchter- schulen, 4 Bürgerschulen); vielseitige Industrie (Handschuh-, Zigarren-, Maschinen-, Hut-, Garn- und Harmonikafabrikation). Schmölln an der Sprotte; 11000 Einwohner, aufblühende Fabrikstadt (Fabriken für Wollwaren, Steinnußknöpfe, Zigarren, Dosen, Maschinen, Handschuhe, Holzschuhe; Wollgarnspinnerei). Ronneburg am Gessenbach; 6000 Einwohner, welche Streichgarnspinnerei, Färberei, namentlich aber Woll- und Halbwollstoff- und Zigarrenfabrikation treiben. Autofabrik. Nahe bei der Stadt das Bad, das wegen seiner Eisenquelle einst berühmt war. Gößnitz au der Pleiße mit 6000 Einwohnern hat bedeutende Steinnußknopf-, Maschinen- und Zementfabriken aufzuweisen. Gößnitz ist bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Meuselwitz an der Schnauder (9000 Einwohner) ist die jüngste der alten- burgischen Städte und hat sein rasches Wachsen den reichen Braunkohlenlagern zu verdanken, die eine lebhafte Fabriktätigkeit, namentlich Maschinenfabrikation, hervor- gerufen haben. Lucka, die nördlichste und tiefstgelegene Stadt des Herzogtums, in einer weiten Talaue an der Schnauder gelegen, hat ein blühendes Schuhmachergewerbe auszuweisen und besitzt außer einer großen Schuhwarenfabrik mit Dampfbetrieb noch eine Porzellan- und Holzwarenfabrik. 2. Der Westkreis. a) Der Alteuburger West fr eis, welcher an Größe den Ostkreis um eiu weniges übertrifft, grenzt im Osten an die reußische Unterherrschaft Gera, im Norden an die Provinz Sachsen und an das Großherzogtum Sachsen-Weimar, im Westen an das Her- zogtum Sachseu-Meiningen und an das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, im ^üden
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