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1. Die deutschen Kolonien - S. 12

1912 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — Ringsum sieht unser fluge nichts als das helle Grün gewaltiger Laub- Massen. Oie Insel ist völlig überschwemmt. Alles Land ist ver- schwunden. Oie Mangroven sind ein schwimmender Wald geworden,- ihre Rronen liegen auf dem Wasser! Doch das Wasser sinkt, und wir sind nicht wenig überrascht, zu sehen, wie unter den „Wasser- bäumen" allmählich ein Gewirre brauner, stangenartiger Stelzen- wurzeln zum Vorscheine kommt. Lei näherem Zusehen bemerken wir, daß diese Wurzelstangen alle aus den die Laubmasse tragen- den Mangrovestämmen entspringen und in weitem Bogen in das Wasser hinabtauchen. Es sieht aus, als hätte jemand die Bäume mit Gewalt aus dem Grunde herausziehen wollen. Oicker, schwarzer Schlamm liegt zwischen den Wurzeln, und wenn die Sonne darauf brütet, brodeln schauderhafte Dünste empor. Zur Zlutzeit steigt das Wasser wieder so hoch, daß es die Zweige benetzt, und der übelduftende Schlamm wird wieder gnädig verdeckt. Oie einzelnen Mangroven stehen so dicht beisammen, daß wir wie an einer festverflochtenen, grünen Wand dahingleiten, die sich undurch- dringlich stundenlang am Wasser hinzieht, hin und wieder hängen an einem Baume kopfgroße Nugelfrüchte. Kallen sie reif ins Wasser, so schwimmen sie wie ein Gummiball dahin. Was hat es nun für eine Bewandtnis mit diesen Stelzen- wurzeln? Sie stellen nichts anderes dar, als eine Anpassung der Inangrove an ihren Standort. Oenn durch die zahlreichen Stütz- wurzeln erhält der Baum in dem lockeren Schlammboden offen- bar eine viel breitere Grundfläche, als wenn er lediglich auf dem Stamme stünde. Oas untere Ende des Stammes stirbt überhaupt völlig ab, so daß der Baum dann nur auf den Stützwurzeln ruht. Oas bogenförmig gekrümmte Wurzelgerüst ist auch sehr elastisch und gibt Wellen und Strömungen gut nach. Oer Mensch hat sich auch diesen amphibischen Baum zunutze gemacht. Seit alter Zeit kamen alljährlich mit dem Monsun indische, persische und arabische Schiffe über den Indischen Gzean nach Gstafrika und holten — besonders am Kuftdfcht — die langen
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