1912 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Wünsche, Alwin
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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mehr als 200 Spielarten! Ein Volk, das sich von Bananen
nährt, muß — tote man sieht — bereits seßhaft sein, darf nicht
mehr nomadisieren. Insofern hat die Banane offenbar einen
guten Einfluß auf die Eingeborenen ausgeübt. Andererseits
wird ihr aber auch die Schuld an der Verweichlichung mancher
sich nur von Bananen nährenden Stämme zugeschoben.
Was die Neger täglich essen. Zu hören, woraus das „täg-
liche Brot" fremder Völker besteht, ist immer interessant. Die
Neger unserer afrikanischen Schutzgebiete leben — mit ganz wenig
Ausnahmen — von Pflanzenkost. Zrüher gab es zwar mehrere
Hirtenvölker, die die Pflanzenkost als etwas Unmännliches,
Schwächliches verschmähten und nur Zleisch aßen, heute ist es
aber — infolge der Rinderpest — nicht einmal mehr den Nlassai,
den kriegslustigen Viehhütern in der ungeheuren Massaisteppe,
möglich, nur von fleisch und Nlilch zu leben. Die früher ebenso
wie die Massai gefürchteten Wahehe und Wangoni im Süden
Oeutschostafrikas haben ebenfalls durch die Rinderpest soviel von
ihren Herden verloren, daß sie vom Hirtenleben ganz zum Acker-
bau übergehen und das Zleischessen aufgeben mußten. Auch die
Nlassai sahen — gewitzigt durch furchtbare Hungersnot — ein,
daß es besser ist, zwei Nahrungsquellen zu haben. So sieht der
Reisende heute überall, er mag zu einem Stamm kommen, zu
welchem er will, Acker um die Dörfer,- überall bringt man ihm
Jeldfrüchte, wenn er Nahrungsmittel haben will, hier und da
spielt zwar auch die Milch eine Rolle,- das fleisch aber ist eine
außerordentliche Seltenheit auf dem „Tische" des Negers. In
Ruanda z. B. gehört alles Vieh kurzweg dem Könige, und der
„Untertan" bekommt nur bei ganz feierlichen Anlässen einmal
ein Stück Kleisch zwischen die Zähne. Was nun aber die pflanzen-
kost betrifft, so ist es nicht überall dieselbe Zeldfrucht, die die erste
Stelle auf der Speisekarte einnimmt. $ast jede Landschaft hat ein
Hauptnahrungsmittel, neben dem die anderen eine geringere